Coronaschulstudie der Charité beginnt

Berlin – Mehrere Hundert Schüler und Lehrkräfte an 24 ausgewählten Berliner Schulen sollen Teil einer SARS-CoV-2-Studie der Charité werden. Die Untersuchung ist auf ein Jahr angelegt und soll heute beginnen.
Mit acht mobilen Teams will die Universitätsklinik zunächst Abstriche für Coronatests aus dem Nasen-Rachen-Raum freiwilliger Probanden nehmen. Auch etwas Blut soll für Tests auf Antikörper genutzt werden – diese gelten als Hinweis auf eine durchgemachte Infektion.
Alle drei Monate sollen die Tests bei der gleichen Personengruppe wiederholt werden. Davon verspricht sich die Charité auch Hinweise zur Frage nach der Immunität bei SARS-CoV-2. Bisher ist es nur eine Vermutung, dass man nach einer Infektion zumindest für eine gewisse Zeit nicht erneut erkrankt.
Pro Schule wollen die Forscher mindestens 20 Kinder und Jugendliche und fünf Mitarbeiter für die Teilnahme gewinnen. Bei Minderjährigen müssen die Eltern zustimmen. In welchem Umfang bisher Einwilligungen vorliegen, war zunächst nicht bekannt.
Um frühzeitig auf ein mögliches Infektionsgeschehen aufmerksam zu werden, wollen die Forscher unter anderem auch Abwesenheiten in anonymisierter Form erfassen.
Die teilnehmenden Haushalte sollen zudem wiederholt über ein Onlineformular berichten, ob jemand aus der Familie krank war und den coronatypischen Geruchs- und Geschmacksverlust hatte.
Sollte es etwa durch mitgebrachte Infektionen nach den Sommerferien plötzlich einen Ausbruch geben, ist nach Charité-Angaben auch eine engere Taktung oder die Einbeziehung weiterer Schulen möglich.
Im Rahmen der Berliner Teststrategie bietet die Charité seit einer Woche auch symptomfreien Lehrkräften und Kita-Erziehern von insgesamt 48 ausgewählten Schulen und Kitas Coronatests an.
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