Förderung für Erforschung geschlechtsspezifischer Einflüsse auf Immunkrankheiten

Hamburg – Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM) untersuchen geschlechtsspezifische Einflüsse auf Immunkrankheiten, Infektionen und Tumoren. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben der Forschungsgruppe „Geschlechtsspezifische Unterschiede in Immunantworten“ mit 4,5 Millionen Euro.
„Wir stehen am Beginn einer spannenden Entwicklung, die uns erlauben wird, viel differenzierter als bisher auf die individuellen immunologischen Vorgänge zu reagieren“, erklärte Marcus Altfeld, Direktor des Instituts für Immunologie des UKE, der den Forschungsverbund gemeinsam mit Hanna Lotter vom BNITM leitet.
Die systematische Einbeziehung geschlechtsspezifischer Faktoren könnte künftig einen wichtigen Beitrag für neue Behandlungsstrategien von Infektionen und immunvermittelten Erkrankungen leisten.
Laut den Wissenschaftlern ist bereits bekannt, dass Frauen und Männer sich in ihren Immunantworten unterscheiden: Frauen entwickelten beispielsweise eine bessere Abwehr gegen Krankheitserreger, die zu einer schnelleren Bekämpfung von Infektionen führen könne.
Ebenso entwickelten sie eine stärkere Immunantwort nach Impfungen als Männer und zeigten deutlichere Immunreaktionen gegen einige bösartige Tumorarten.
„Die besondere interdisziplinäre Zusammensetzung der Gruppe, welche Erkenntnisse zu Geschlechtsunterschieden sowohl aus Studien am Menschen als auch aus Studien an Tiermodellen vereint, ermöglicht es, direkte hormonelle Einflüsse auf Immunantworten und deren Auswirkungen auf Krankheitsprozesse zu erfassen“, erläuterte Lotter.
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