Junge Hausärzte sind zum Pendeln aufs Land bereit
Leipzig – Bis zu 50 Minuten pro Strecke würden junge Hausärzte täglich aus der Stadt hin in ländliche Regionen pendeln, um dort die Versorgung zu übernehmen. Das zeigt eine Studie der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig.
Dafür befragten die Wissenschaftler Medizinstudierende im vierten und fünften Studienjahr an den Universitäten Leipzig und Halle sowie an der Charité Berlin. „Dadurch könnten in Sachsen viele ländliche Gebiete abgedeckt werden“, erläutert Thomas Frese von der Selbstständigen Abteilung für Allgemeinmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Doch es gebe auch dann noch unterversorgte Regionen, etwa das Vogtland, die Lausitz oder Nordost-Sachsen.
In den kommenden Jahren werden rund ein Viertel aller niedergelassenen Ärzte in den Ruhestand gehen. Zugleich steigen Lebenserwartung und der Bedarf an medizinischer Versorgung. „Allein in Leipzig werden nur zwölf Prozent der Absolventen Allgemeinmediziner. Wir würden 30 Prozent benötigen, um dem Bedarf nachzukommen. Wir sind also nicht mehr in der Lage, alle frei werdenden Stellen nachzubesetzen“, rechnet Hagen Sandholzer vor, Leiter der selbstständigen Abteilung für Allgemeinmedizin.
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