Münchner HNO-Ärzte setzen vollständig implantierbares Cochlea-Implantat ein

München – Ärzte der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (HNO) des Klinikums der Ludwig-Maximilian-Universität (LMU) München haben zwei Patienten ein vollständig implantierbares Cochlea-Implantat eingesetzt.
Beim klassischen Cochlea Implantat (CI) arbeiten interne und externe Systemkomponenten zusammen: Ein Mikrofon nimmt den Schall auf. Im Sprachprozessor, der auch die Energieversorgung bereitstellt und hinter dem Ohr getragen wird, wird das akustische Signal in elektrische Pulse umgewandelt.
Diese werden über eine Sendespule drahtlos durch die Haut zum eigentlichen Implantat übertragen. Dort werden sie dekodiert, über die Elektrode in der Cochlea zum Hörnerv geleitet, und als Hörnervenerregung der Hörbahn und dem Gehirn zur Weiterverarbeitung präsentiert.
Das neue Implantat integriert nun alle internen und externen Komponenten eines Cochlea-Implantats – einschließlich Audioprozessor, Mikrofon und Akku – in ein System und wird unsichtbar unter die Haut eingesetzt.
Die Spezialisten haben die vollständig implementierbaren Systeme im Rahmen einer Machbarkeitsstudie eingesetzt. Bis zur Marktreife und allgemeinen Verfügbarkeit werde es aber noch mehrere Jahre brauchen, hieß es aus München.
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