Hochschulen

NRW-Unikliniken legen Vorschlag für Entlastung der Pflegekräfte vor

  • Freitag, 10. Juni 2022
/picture alliance, Christian Knieps
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Düsseldorf – Im seit Wochen währenden Streit um bessere Arbeitsbedingungen an den sechs Universitäts­kliniken in Nordrhein-Westfalen haben die Unikliniken erstmals einen Vorschlag zur Entlastung der Pflegekräfte unterbreitet.

„Die Universitätskliniken in NRW setzen sich im Rahmen der laufenden Gespräche mit der Gewerkschaft Verdi über einen Tarifvertrag Entlastung für einen weiteren Personalaufbau in der Pflege ein und wollen den erheblichen Personalaufbau der vergangenen Jahre damit fortsetzen“, hieß es heute in einer gemeinsamen Mitteilung der sechs Unikliniken, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Im Kern sieht der Vorschlag für die in der Pflege am Patienten arbeitenden Beschäftigten Entlastungstage vor. Gleichzeitig wollen die Kliniken sukzessive das Personal in mehreren Stufen aufstocken. So sollen den Pflegekräften im Schichtdienst in der ersten Entlastungsstufe fünf zusätzliche freie Tage ermöglicht werden. Wenn der geplante Personalaufbau und damit auch die Entlastung in der täglichen Arbeit der Beschäftigten gelingt, soll die Anzahl der freien Tage stufenweise reduziert werden.

„Wir bauen über diesen innovativen Weg Personal auf – wie gefordert und auch von uns gewollt. Wenn wir das nicht im gemeinsam festgelegten Umfang schaffen, bleiben den Beschäftigten die Entlastungstage erhalten. Unsere Pflege kann also nicht verlieren: Entweder freie Tage oder mehr Personal, das entlastet“ sagte Alexander Pröbstl, Pflegedirektor der Uniklinik Bonn.

„Der Weg ist so einfach gestaltet, dass man nicht um einzelne Belastungssituationen streiten und auch keine zusätzliche Bürokratie schaffen muss, um komplizierte Regeln nachzuhalten“, sagt Peter Asché, Kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums Aachen. „Und das Wichtigste: Die Entlastung wirkt sofort.“

Das Konzept sei heute Morgen in den Verhandlungen mit den Gewerkschaften vorgestellt worden, hieß es. Die Gewerkschaft Verdi, die zur selben Zeit in Düsseldorf mit mehr als 1.000 Klinikbeschäftigten bei einer landesweiten Demonstration in Düsseldorf ihre Forderungen untermauerte, hat sich zu dem Vorschlag der Arbeitgeber zunächst noch nicht geäußert.

dpa

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