Hochschulen

Organisation baut Gewebespenden aus, Mangel bleibt bestehen

  • Montag, 3. Januar 2022
Präparation der Amnionmembran durch Abziehen der Eihaut von der Plazenta. /DGFG
Präparation der Amnionmembran durch Abziehen der Eihaut von der Plazenta. /DGFG

Hannover – Die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) hat im vergangenen Jahr trotz der Coronapandemie erstmals mehr als 7.000 Patienten mit Augenhornhäuten, Herzklappen, Blutgefäßen und Amnionmembranen versorgt.

In 4.145 Fällen habe es sich dabei um gespendetes Augenhornhautgewebe gehandelt. Möglich gewor­den sei die hohe Zahl durch 2.897 realisierte Gewebespenden, teilte die DGFG in Hannover mit. Damit habe die DGFG die Anzahl der zur Transplantation abgegebenen Gewebe in den vergangenen zehn Jah­ren mehr als verdoppeln können (2011: 3143 vermittelte Gewebe).

Zudem sorge die Pandemie offenbar für hohe Solidarität in der Bevölkerung: 42 Prozent hätten nach Aufklärungsgesprächen einer Gewebespende zugestimmt. Das sei erneut mehr als im Vorjahr. Trotz stei­gender Zahlen herrscht laut DGFG in Deutschland aber noch immer ein Mangel an Gewebe.

2021 konnte die DGFG 73 Prozent aller Anfragen für ein Hornhauttransplantat zeitnah bedienen; bei den Herzklappen waren es nur 50 Prozent. „Jede offene Anfrage bedeutet für die Patienten ein noch längerer, mit Leid verbundener Weg zum Erhalt eines erlösenden Transplantats“, so die DGFG.

Die DGFG hat nach eigenen Angaben zwar das größte Netzwerk für Gewebemedizin in Deutschland auf­gebaut, viele der Transplantationen laufen aber über andere Wege. So seien schätzungsweise nur rund die Hälfte aller Transplantate mit gespendeten Augenhornhäuten über das Netzwerk vermittelt worden, teilte die DGFG mit.

dpa

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