Hochschulen

Prognose-App soll individuelles Tuberkuloserisiko errechnen

  • Mittwoch, 6. Dezember 2023
/Angelov, stock.adobe.com
/Angelov, stock.adobe.com

Heidelberg – Eine Arbeitgruppe um Claudia Denkinger vom Universitätsklinikum Heidelberg erhält vom Europäischen Forschungsrat einen sogenannten Consolidator Grant in Höhe von rund zwei Millionen Euro für ihr Projekt „Find-TB“. Die Infektionsforscherin entwickelt mit ihrem Team eine Prognose-App, die das individuelle Tuberkulose (TB)-Risiko errechnen und so einen gezielten Einsatz der aufwändigen Diagnostik erlauben soll.

Laut der Arbeitsgruppe werden weit mehr als die Hälfte der Kinder, die weltweit an TB erkrankt sind, nicht als solche erkannt und behandelt – weil medizinische Expertise und diagnostische Mittel fehlen.

„Da die diagnostischen Mittel oftmals begrenzt sind, ist es wichtig, dass sie vor allem denjenigen Kindern zugutekommen, deren Risiko, sich infiziert zu haben, hoch ist. Dazu ist eine zuverlässige und vor allem von den Gesundheitsdiensten vor Ort leicht durchzuführende Vorauswahl nötig“, erläutert die Projektleiterin Claudia Denkinger, Leiterin der Sektion Klinische Infektiologie und Tropenmedizin am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums Heidelberg.

Das Team will dazu eine App entwickeln, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) anhand von Patientendaten das individuelle Risiko für eine TB-Infektion berechnet. Mit dieser Vorauswahl möchten sie sicherstellen, dass auch bei begrenzten diagnostischen Mitteln und Laborkapazitäten möglichst viele erkrankte Kinder gefunden und behandelt werden können.

„Wenn wir es schaffen, unsere Find-TB-App in die Anwendung zu bringen, wird sie die Diagnostik bei Kindern insbesondere in ressourcenschwachen Regionen deutlich verbessern, die Krankheitslast und Sterblichkeit verringern und dazu beitragen, diese nach wie vor häufig tödliche Infektionskrankheit besser unter Kontrolle zu bringen“, so Denkinger.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung