„Recovery Cat“ soll Therapie psychischer Erkrankungen verbessern

Berlin – Eine Arbeitsgruppe der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Charité – Universitätsmedizin Berlin am Campus Charité Mitte hat eine digitale Plattform „Recovery Cat“ entwickelt, auf der Patienten individuelle Therapiepläne und Verlaufskontrollen erhalten. Diese sollen sie während der ambulanten Behandlung zuhause unterstützen. Ziel ist es, stationäre Aufenthalte zu reduzieren.
„Viele Patientinnen und Patienten werden nach einer akuten Krise aus der stationären Behandlung entlassen und müssen anschließend über Tage bis Wochen allein zurechtkommen“, sagte Jakob Kaminski, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie an der Charité.
Die Patienten nähmen oft stark wirksame Medikamente ein, die häufig auch mehrere Nebenwirkungen hätten, und brächen die Behandlung deshalb häufig ab. „Die Folge sind oft weitere Krisen, die eine erneute Aufnahme ins Krankenhaus notwendig machen“, so Kaminski.
„Recovery Cat“ unterstützt die transparente und nachvollziehbare Therapieplanung sowie die Medikamenteneinstellung und das Krisenmanagement für Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen. Dazu zählen Schizophrenie, bipolare Störungen oder rezidivierende depressive Störungen.
„Wir bestärken bei den Behandlungsterminen die Patienten und Behandler darin, in den Dialog zu treten, um die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen in die Therapieplanung einzubringen. Und in der Zeit zwischen den Terminen kann unser Tool die Blackbox zwischen den Behandlungsterminen aufdecken“, erklärte Kaminski. Das tägliche Eintragen in die App fördere darüber hinaus das Selbstmanagement und die Adhärenz.
Das Digital-Health-Accelerator-Programm von Charité BIH Innovation sowie das Wissens- und Technologietransfer-Unternehmen Ascenion haben das Team gemeinsam bei der nun erfolgten Ausgründung von „Recovery Cat“ begleitet und gefördert.
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