Studie: Priorisierte Impfung für 30.000 Jugendliche und Studenten
Siegen – Wissenschaftlich begleitet sollen Kinder ab zwölf Jahren, Jugendliche und Studierende im nordrhein-westfälischen Kreis Siegen-Wittgenstein bevorzugt geimpft werden. Ab Dienstag erhalten sie im Rahmen einer Studie im Impfzentrum in Siegen ein Impfangebot, wie die Projektbeteiligten heute erklärten.
Zielgruppe sind demnach rund 30.000 junge Menschen von Schulen und Berufsschulen aus dem Kreis und der Universität in Siegen. Die Forscher der Universität des Saarlandes sowie der Universitäts-Kinderklinik in Bochum wollen herausfinden, wie sich eine solche Querschnittsimpfung auf das Infektionsgeschehen auswirkt und mit einer Befragung ermitteln, was die Beweggründe junger Menschen für eine Coronaimpfung sind.
Aus Sicht der Mediziner, die die Studie betreuen, überwiegt der Nutzen einer Coronaimpfung auch in der jüngeren Altersgruppe das Risiko schwerer Nebenwirkungen deutlich. Eine priorisierte Impfung der jungen Leute ermögliche eine rasche Rückkehr in den gewohnten schulischen und universitäten Alltag, betonten sie. Dieser sei dringend notwendig – auch um andere psychische und gesundheitliche Folgen der fehlenden Teilhabe abzumildern.
Bislang gibt es in Deutschland keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Impfungen für diese Altergruppe zur Zeit im wesentlichen nur für Vorerkrankte.
Mit dem für diese Altersgruppe zugelassenen Impfstoff von Biontech können aber auch Kinder ab zwölf nach individueller Entscheidung von Eltern mit ihren Kindern und den Ärzten eine Immunisierung bekommen.
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