Uniklinikum braucht mehr Geld vom Land Schleswig-Holstein
Kiel – Schleswig-Holsteins Universitätsklinikum (UKSH) braucht eine kräftige Finanzspritze vom Land Schleswig-Holstein. Das gab das Finanzministerium heute bekannt.
„Die Landesregierung bittet den Landtag, den Kreditrahmen für das UKSH um 600 Millionen auf dann 2,25 Milliarden Euro zu erhöhen“, sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums. Damit will Schwarz-Grün dem Klinikum mit seinen beiden Standorten Kiel und Lübeck die Umsetzung von geplanten Investitionen ermöglichen.
Bereits im Januar des vergangenen Jahres übernahm das Land rund 202 Millionen Euro Altschulden des Klinikums. Bis Ende 2027 sollen weitere rund 139 Millionen Euro dazukommen. Zuvor hatten die Kieler Nachrichten über die Finanzprobleme des Klinikums berichtet.
Zuletzt hatte das Land den Gesamtkreditrahmen des Hauses 2019 auf 1,65 Milliarden Euro erhöht. Bereits damals sei eine weitere Erhöhung ursprünglich für 2021 avisiert worden, wie die Sprecherin sagte. „Der erhöhte Kreditbedarf ist darin begründet, dass sich die wirtschaftliche Lage des UKSH anders als erwartet entwickelt hat.“
Wie andere Krankenhäuser auch sei das Klinikum als einziger Maximalversorger im Land besonders durch wachsende Kosten belastet. Gründe seien hohe Energiepreise, steigende Kosten durch mangelnde Verfügbarkeiten von Produkten und deutliche Tarifsteigerungen. Hinzu kämen kreditfinanzierte Investitionsbedarfe, die nicht Teil des Zukunftspakts seien und die das UKSH eigenständig umsetze.
„Eine kostendeckende Bewirtschaftung wird nur gelingen, sofern im Zusammenhang mit der Krankenhausreform bessere Konditionen für die Universitätskliniken vereinbart werden“, sagte die Sprecherin. Zudem habe das Klinikum in früheren Jahren Bauten selbst finanziert, die im Grundsatz Landesaufgabe waren. Das 2014 beschlossene ÖPP-Modell (Öffentlich-private Partnerschaft) habe aber zu Verbesserungen geführt.
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