Uniklinikum Hamburg-Eppendorf setzt KI-Sprachmodell für Arztbriefe ein
Hamburg – Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) setzt für Arztbriefe ein auf künstlicher Intelligenz (KI) beruhendes neues Sprachsystem ein. Entwickelt hat das Tool die gemeinnützige UKE-Tochtergesellschaft „Innovative Digitale Medizin“ (IDM).
„KI kann die medizinische Versorgung durch Ärztinnen, Ärzte und Pflegende keineswegs ersetzen, aber bestmöglich ergänzen“, sagte Katharina Fegebank (Grüne), Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke in Hamburg.
Das UKE leiste damit einen wichtigen Beitrag zum Ausbau einer modernen medizinischen Infrastruktur, von der langfristig auch andere Einrichtungen weit über den Hamburger Standort hinaus profitieren werden.
Das Sprachsystem namens „Argo“ soll bei der Erstellung von Arztbriefen unterstützen und die Mitarbeiter entlasten. Grundlage für die Entwicklung des Sprachmodells ist die 2009 eingeführte digitale Patientenakte des UKE.
„Da das Sprachmodell an Patientenfällen aus dem UKE trainiert wird und die Entwicklung an hohe qualitätssichernde Standards gekoppelt ist, ist ,Argo‘ sehr exakt und stellt dadurch einen wichtigen Mehrwert in der Erstellung von Arztbriefen dar“, sagte Nils Schweingruber, Geschäftsführer der IDM. Das System bilde den Krankheitsverlauf der Patienten umfassend ab und verbinde dies mit gelerntem klinischen Wissen.
Laut Christian Gerloff, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKE, ist das KI-Sprachmodell zur Erstellung von Arztbriefen „ein gelungenes Beispiel dafür, wie digitale Anwendungen die medizinische Versorgung nachhaltig weiterentwickeln und verbessern können“, sagte er.
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