Was für gute Wissenschaftskommunikation erforderlich ist

Berlin – Die rasche Zunahme des Wissens und verschiedene Erwartungen und Erfordernisse der Zielgruppe machen die Vermittlung von neuen Inhalten aus der Biologie und der Medizin schwierig. Darauf weist der Verband Biowissenschaften, Biologe und Biomedizin in Deutschland (VBIO) hin. In einem neuen Positionspapier umreißt der Verband daher, was aus seiner Sicht für gute Wissenschaftskommunikation erforderlich ist.
Die Kommunikation biologischer Themen fängt laut VBIO selten bei null an. „Die Schwierigkeit dabei ist, dass es neben fundiertem Wissen auch viel Unkenntnis, Fehlvorstellungen und einseitige Betrachtungen und sich widersprechende Informationen gibt“, erläuterte Kerstin Kremer, Präsidiumsmitglied des VBIO, die das Positionspapier maßgeblich mitentwickelt hat.
Der Verband fordert zeitliche und organisatorische Freiräume in den Wissenschaftsorganisationen für die Kommunikation und die dafür erforderliche finanzielle Unterstützung. Wichtig seien auch zusätzliche Stellen für Kommunikationsexperten mit biologischen Kenntnissen.
Außerdem sollten Leistungen in der Wissenschaftskommunikation auch im Rahmen von Berufungs- und Evaluationsverfahren berücksichtigt werden. Der Verband regt außerdem professionelle Ausbildungsgänge für Vermittler zwischen Wissenschaft und gesellschaftlichen Zielgruppen an.
Zugleich wendet sich das Autorenteam des Positionspapiers auch an die biowissenschaftliche Community selbst. „Diese ist gefordert, die Bedeutung der Wissenschaftskommunikation für die Vermittlung von Forschungsergebnissen und grundlegenden Konzepten stärker als bisher als integralen Teil der eigenen Rolle zu betrachten“, so die Forderung. Dazu gehöre auch die Bereitschaft, sich grundlegende Fähigkeiten im Bereich der Wissenschaftskommunikation anzueignen und sich entsprechend weiterzubilden.
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