Zentrum für Erwachsene mit Behinderungen in Lübeck eingerichtet

Lübeck – Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, hat ein Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderungen (MZEB) eingerichtet. Das Land Schleswig-Holstein fördert die Errichtung und den Aufbau des Zentrums mit 500.000 Euro.
„Menschen mit Behinderungen haben besondere Bedürfnisse in der medizinischen Versorgung. Eine barrierefreie Umwelt und spezielle Angebote für Menschen mit Behinderungen in der medizinischen Versorgung zu schaffen, ist unser selbstverständlicher Anspruch als Landesregierung“, sagte die Gesundheitsministerin des Landes, Kerstin von der Decken.
„Mit dem MZEB schaffen wir eine spezialisierte Anlaufstelle, die den besonderen Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen gerecht wird und umfassende, individuell abgestimmte Behandlungsangebote bereitstellt“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des UKSH, Jens Scholz.
Er wies daraufhin, dass Menschen mit geistiger Behinderung ein erhöhtes Risiko für zusätzliche neurologische oder internistische Erkrankungen wie Herzkreislaufprobleme, Epilepsie oder das metabolische Syndrom haben.
„Die Erhebung der Krankheitsgeschichte und aktueller Beschwerden wird oft durch eine fehlende oder verminderte Kommunikationsfähigkeit erschwert. Sie stellt eines der zentralen Probleme dar, die Menschen mit diesen Einschränkungen von anderen Patientinnen und Patienten unterscheidet“, hieß es aus Lübeck.
Menschen mit geistiger Behinderung oder körperlicher Mehrfachbehinderung und einem Grad der Schwerbehinderung von mindestens 70 Prozent können von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt an das MZEB überwiesen werden.
Nach Sichtung der Vorgeschichte und einer umfassenden Untersuchung beraten sich Experten verschiedener ärztlicher und therapeutischer Disziplinen über die notwendigen weiteren Schritte und erstellen einen individuellen Therapieplan.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: