Politik

Gesundheits­ministerium will Barriereprobleme angehen

  • Mittwoch, 18. Oktober 2023
/Daniel Berkmann, stock.adobe.com
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Berlin – Zugangsbarrieren zu Gesundheitseinrichtungen, Sprachbarrieren oder Diskriminierung: Das Bundes­ministerium für Gesundheit (BMG) will Barriereprobleme im Gesundheitswesen wie im Koalitionsvertrag angekündigt nun angehen. Heute fand ein erstes Fachgespräch mit rund 50 Verbänden an, um das Thema näher zu erörtern und einen partizipativen Prozess für die Aufstellung eines Aktionsplans zu starten.

„Es kann unterschiedliche Hindernisse geben, die Menschen den Zugang zur Versorgung erschweren“, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) heute. Er kündigte an, zusammen mit Experten und Be­troffenen einen Aktionsplan für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen zu erarbeiten. „Die beste Gesundheitsversorgung hilft nicht, wenn nicht alle Zugang dazu haben“, erklärte der Minister.

Das BMG hat heute ein schriftliches Beteiligungsverfahren eingeleitet. Damit sollen die wesentlichen Akteure eingeladen werden, sich an der Erstellung des Aktionsplans zu beteiligen. Im Frühjahr des kommenden Jahres sollen erste Fachgespräche stattfinden. Ziel ist die Erarbeitung des Aktionsplans bis Sommer 2024.

Das Ministerium habe fünf Felder identifiziert, die bearbeitet werden sollen, hieß es aus Teilnehmerkreisen. Dazu gehörte die barrierefreie und inklusive Gesundheitsversorgung speziell für Menschen mit Behinderung.

Dabei wurde vor allem über die Rolle der Medizinischen Versorgungszentren für Erwachsene mit geistiger Behinderung oder schweren Mehrfachbehinderungen (MZEB) gesprochen. Teilnehmende hatte auch über die fehlende Barrierefreiheit in der Gynäkologie sowie in der Zahnmedizin diskutiert, hieß es.

Ein weiterer Schwerpunkt seitens des Ministeriums soll die Barrierefreiheit in der Langzeitpflege werden. Ebenso soll in einzelnen Fachrunden das Thema inklusive Präventionsangebote besprochen werden, damit die Präventionsleistungen der Krankenkassen auch auf Menschen angepasst werden, die barrierefreie Leis­tungen benötigen. Ebenso wolle das Ministerium einen Plan für Diversität sowie kultursensible Versorgung entwickeln.

bee/EB

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