Medizin

Einsamkeit erhöht das Sterberisiko

  • Donnerstag, 14. Dezember 2023
/Syda Productions, stockadobecom
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Ann Arbor – Menschen, die in der Mitte ihres Lebens einsam sind, haben ein erhöhtes Sterberisiko im mittleren und höheren Lebensalter. Das berichtet eine Arbeitsgruppe der School of Public Health der Universität von Michigan in den Proceedings of the National Academy of Sciences (2023; DOI: 10.1073/pnas.2306819120).

Einsamkeit, ein wachsendes Problem der öffentlichen Gesundheit, wird schon länger mit einem erhöhten Sterberisiko bei Erwachsenen mittleren und höheren Alters in Verbindung gebracht.

Lindsay Kobayashi und Kollegen untersuchten den Zusammenhang zwischen selbstberichteter Einsamkeit im Zeitraum von 1996 bis 2004 und dem Gesamtsterblichkeitsrisiko von 2004 bis 2019 bei Erwachsenen im Alter von 50 Jahren und älter in den Vereinigten Staaten. Die Studie umfasste 9.032 Teilnehmer, deren Durchschnittsalter bei Studienbeginn 64 Jahre betrug.

Die Analyse ergab, dass Einsamkeit über einen Zeitraum von acht Jahren mit einer erhöhten Sterblichkeit und einem Überschuss an Todesfällen in den folgenden 15 Jahren bei Erwachsenen mittleren und höheren Alters verbunden war.

Im Vergleich zu denjenigen, die nie über Einsamkeit berichteten, hatten Teilnehmer, die zu einem Zeitpunkt, zu zwei Zeitpunkten und zu drei oder mehr Zeitpunkten Einsamkeit erlebten, ein 1,05-faches, 1,06-faches beziehungsweise 1,16-faches Sterberisiko.

Die Ergebnisse entsprechen 106, 202 beziehungsweise 288 zusätzlichen Todesfällen pro 10.000 Personenjahre für diejenigen, die zu einem, zwei beziehungsweise drei oder mehr Zeitpunkten einsam waren.

Nach Ansicht der Autoren deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Initiativen im Bereich der öffentlichen Gesundheit und politische Maßnahmen zur Verringerung der Einsamkeit bei älteren Erwachsenen dazu beitragen könnten, die Lebenserwartung der Bevölkerung zu erhöhen.

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