Arzneimittelengpässe: Entflechtung des Produktionsprozesses notwendig

Berlin – Deutschland muss sich von den weltweiten Lieferketten unabhängiger machen. Das hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) heute aufgrund bestehender Lieferengpässe bei Arzneimitteln erklärt.
„Wir haben derzeit die Situation, dass in der Arzneimittelversorgung eine Abhängigkeit von der Zulieferung vieler Wirkstoffe besteht, die in Deutschland nicht mehr produziert werden“, sagte der Minister vor Journalisten in Berlin.
Er glaube, dass man im Rahmen der Krisen wie der Coronapandemie, die noch lange nicht zu Ende sei und auch dem „verbrecherische Krieg“, den Putin gegen das ukrainische Volk führe, sehe, dass es zu Ausfällen bei Lieferketten komme.
„Meine Einschätzung ist, dass wir uns besser auf solche Situationen vorbereiten müssen“, sagte Lauterbach. Daher müsse sich Deutschland bei kritischen Medikationen, Schutzausrüstung und auch Impfstoffen – sowie auch bei der Energie und bei Rohstoffen – unabhängiger machen.
„Wir leben in einer Zeit, in der klar wird, dass wir in Teilen eine Entflechtung des Produktionsprozesses einleiten müssen“, so Lauterbach. Zuletzt hatte es etwa beim Medikament Tamoxifen massive Lieferengpässe gegeben.
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