ASV-Bericht: Mehr Teams, mehr Patienten, ungleiche Verteilung

Berlin – Die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) wächst. Es gibt regional aber weiter sehr große Unterschiede. Das teilte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) auf Grundlage eines Zwischenberichts zum Stand der ASV mit. Das Papier ist für das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) erstellt worden.
Zur Behandlung von 19 – künftig 21 – komplexen oder seltenen Krankheiten stehen in der ASV einrichtungsübergreifende Fachteams zur Verfügung. Im Vergleich zum letzten Bericht kamen zwei neue Indikationen aus dem Jahr 2022 hinzu.
Bis zum Stichtag am 29. März dieses Jahres waren dem G-BA zufolge bundesweit 777 ASV-Teams etabliert, die seit Beginn der ASV 1,87 Millionen Quartalspatienten behandelt haben. Damit steigt die Zahl der Teams im Vergleich zum Vorjahr um 19,5 Prozent an. Der Zuwachs bei den Patienten beläuft sich auf 64,2 Prozent.
Zwischenberichte wie diesen erstellt der G-BA – wie gesetzlich vorgesehen – regelmäßig zwei Jahre nach Inkrafttreten eines Richtlinienbeschlusses zu einer onkologischen oder rheumatologischen Erkrankung. In diesem Fall war es das ASV-Angebot zu Kopf- und Halstumoren, das im Jahr 2021 hinzukam.
Bis zum Stichtag am 29. März gab es bundesweit neun ASV-Teams für Kopf- und Halstumoren, die 415 erwachsene Patienten versorgten sowie zwölf ASV-Teams für neuromuskuläre Erkrankungen für zu diesem Zeitpunkt 41 Patienten.
Die meisten Teams gibt es nach wie vor in der Versorgung gastrointestinaler Tumoren der Bauchhöhle (171 Teams / 85.932 Quartalspatienten), gefolgt von denen für die ASV-Bereiche gynäkologische Tumoren (117 Teams / 305.972 Quartalspatienten) und urologische Tumoren (93 Teams / 25.185 Quartalspatienten).
Das mit Abstand größte Patienteninteresse besteht jedoch an der ASV Rheumatologische Erkrankungen: 919.964 erwachsene Quartalspatienten wurden seit dem Start des Angebots betreut, allein in den vergangenen vier Quartalen waren es 443.136.
Die regionale Verteilung der ASV-Angebote sei „nach wie vor recht heterogen“, schreibt der G-BA. Während die meisten Teams in den KV-Regionen Nordrhein, Westfalen-Lippe und Hessen zu finden seien, gebe es in Mecklenburg-Vorpommern noch kein ASV-Team.
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