Bitmarck: Störung am Fachdienst KIM behoben

Berlin – Die Störung am Fachdienst KIM beim Telematikinfrastrukturdienstleister Bitmarck konnte behoben werden. Das gaben Bitmarck und Gematik gestern Abend bekannt. Die Störung bei der elektronischen Patientenakte (ePA) ist demnach noch nicht beseitigt und werde weiterhin analysiert, um die Ursache schnellstmöglich zu beheben.
Die Erreichbarkeit der ePA solle nach derzeitiger Planung im Laufe des Tages wieder hergestellt sein, schreibt Bitmarck. Das Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben mit Hochdruck an der Bekämpfung des Cyberangriffs.
Krankenkassen und Privatversicherer, die ihre IT bei Bitmarck betreiben lassen, seien von den Präventivmaßnahmen in unterschiedlicher Weise betroffen. Diese Einschränkungen würden seit gestern nach und nach gelockert, Schritt für Schritt werden weitere Services freigeschaltet.
Bei der Aufarbeitung des Vorfalls wird Bitmarck von internen und externen Sicherheitsexperten, beispielsweise Forensikern, unterstützt. Eng in die Analyse des Sachverhalts eingebunden sind zudem die Spezialisten des Landeskriminalamts (LKA).
Auch steht Bitmarck bei der Aufarbeitung des Vorfalls in enger Abstimmung mit seinen Kunden, dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Verbänden, der Gematik und weiteren Akteuren im Gesundheitsmarkt.
„Auch wenn es zu großen Einschränkungen für die Versichert der Krankenkassen kam, gab es keinerlei Abfluss von Daten – weder bei Bitmarck noch bei Kunden oder Versicherten“, betonte das Unternehmen. Betroffen von dem Vorfall waren zahlreiche Krankenkassen wie zum Beispiel die SBK Siemens-Betriebskrankenkasse, die hkk – Handelskrankenkasse und die Mobile BKK.
Vom BKK Dachverband hieß es heute, der Cyberangriff habe auch viele Betriebskrankenkassen lahmgelegt. Die Betreuung der Versicherten, Betriebe und Vertragspartner im Tagesgeschäft sei „vorübergehend stark eingeschränkt“. Häufig seien die betroffenen Kassen nicht per Telefon und E-Mail zu erreichen.
„Wir bitten um Verständnis für Einschränkungen im Interesse der Datensicherheit und entschuldigen uns für Unannehmlichkeiten bei Kundinnen und Kunden.“ Die betroffenen Kassen unternähmen alle Anstrengungen, die bestehenden Kommunikationskanäle offenzuhalten und neue Möglichkeiten für den Kundenkontakt zu finden.
„Wenn möglich werden weitere Hinweise auf den Homepages der Kassen gegeben“, erklärte Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbandes. „Die gute Nachricht ist bei all diesen Schwierigkeiten, dass es bisher keine Anzeichen für einen Eingriff in die sensiblen Versichertendaten von außen gegeben hat.“
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