Politik

Blienert will illegales Automatenspiel stärker kontrollieren

  • Montag, 11. September 2023
/veou, stock.adobe.com
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Berlin – Illegales Glücksspiel sorgt in Deutschland zunehmend für Probleme. Die rechtswidrig aufgestellten Automaten seien für die Behörden nicht mehr zu überblicken und sie benötigten dringend Unterstützung, sagte Burkhart Blienert, Beauftragter für Sucht- und Drogenfragen der Bundesregierung, kürzlich.

Bei einem Diskussionsabend zum Thema „Illegales Automatenspiel: Ohne Rücksicht auf Verluste“ riet der SPD-Poli­tiker dazu, verstärkt gegen das illegale Automatenspiel vorzugehen und Spielsüchtige zu schützen.

Bestehende Regelungen müssten überarbeitet werden, damit die Kontrolle für Polizei und Ordnungsämter er­leichtert werde. Zusätzliche Instrumente würden zur Überprüfung der illegalen Geräte gebraucht.

Blienert schlug vor, neben der Anpassung des Strafrechts ein digitales Register einzuführen, das alle legal auf­gestellten Automaten abbildet und ein unmittelbares Vorgehen gegen illegale Geräte ermöglicht. Illegale An­bieter sollten unter einen viel höheren Fahndungsdruck geraten, erklärte er.

Laut dem Beauftragten ist jeder dritte Glücksspielautomat in Deutschland illegal oder manipuliert, mindestens die Hälfte aller Umsätze entstehen demnach durch unerlaubtes Automatenspiel. Blienert betonte, dass sich mit den derzeitigen Methoden nur äußerst schwierig nachweisen lasse, wo sich rechtswidrige Geräte befänden.

Vor allem illegale „Fun-Games“, die in Hinterzimmern von Kneipen oder Imbissbuden angeboten würden, mach­ten den Behörden zu schaffen. Die Gewinne werden dabei nicht aus dem Automaten, sondern vom Aufsteller ausgezahlt.

Mehr als 1,4 Millionen Menschen spielen hierzulande nach Angaben von Blienert pathologisch, rund drei Milli­o­­­­nen riskant. Unter den Suchterkrankungen birgt die Glücksspielabhängigkeit das höchste Suizidrisiko. Eine besondere Gefahr stellen die jederzeit zugänglichen illegalen Online- und Automatenspiele dar.

nfs

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