DKG empört sich über Liste zu Pflegepersonalquotienten

Berlin – Das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) hat gestern auf seiner Internetseite den ermittelten Pflegepersonalquotienten pro Krankenhaus veröffentlicht. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) zeigte sich heute empört.
DKG-Präsident Gerald Gaß hält das Instrument für „intransparent und nicht geeignet“. „Die Veröffentlichung schafft keine Transparenz, vielmehr verzerrt sie und verursacht falsche Interpretationen“, so Gaß.
Er betonte, das InEK habe selbst die Aussagekraft der eigenen Auswertung eingeschränkt. Neben den grundsätzlichen Kritikpunkten an dem Verfahren nähmen die Coronabesonderheiten dem Pflegepersonalquotienten jede Aussagekraft, findet der DKG-Chef.
Die Verzerrungen durch Fallzahlreduzierung und Behandlungen von COVID-19-Patienten seien immens, erklärte Gaß weiter. Die Veröffentlichung hätte unterbleiben müssen. Dazu habe man das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) auch aufgerufen.
Der Pflegepersonalquotient wurde im vergangenen Jahr erstmals ermittelt. Er soll das Verhältnis der Anzahl der Vollzeitkräfte in der Pflege zum Pflegeaufwand für jeden Standort eines Krankenhauses berechnen.
Der Pflegeaufwand wird mittels des sogenannten „Pflegelastkatalogs“ berechnet. Dieser Katalog wird vom InEK anhand der in die Fallkosten einkalkulierten Pflegepersonalkosten erstellt.
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