Elektronische Patientenakte: Bilddaten monatelang nur über Umweg möglich

Berlin – Der Upload von Bild-Dateien in die elektronische Patientenakte (ePA) wird vorerst deaktiviert. Dies bestätigte die Gematik heute dem Deutschen Ärzteblatt auf Nachfrage. Grund sind offene Sicherheitsfragen.
Bei der Entwicklung der „ePA für alle“ führe man laufend verschiedene Sicherheitsprüfungen durch, deren Erkenntnisse in die Weiterentwicklung der Anwendung fließen, hieß es von der Gematik.
Bei der Prüfung des Sicherheitskonzepts zur ePA habe das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) Verbesserungspotenziale im Bereich der Primärsysteme und damit auch in der Nutzung der Software festgestellt.
Eine aktuelle implementierungsbegleitende Sicherheitsanalyse habe ebenso für diesen Bereich gezeigt, dass die Dateiformat-Prüfungen im Rahmen der ePA-Version 3.0 in Einzelfällen „noch nicht bestmöglich“ umgesetzt seien. Dies betrifft laut Gematik die Prüfung von klassischen Bilddateien (etwa jpeg und png) – PDF-Formatprüfungen seien nicht betroffen.
Um die neue ePA sicherer zu machen, werde nun zwar der Upload von Bild-Dateien vorerst deaktiviert, Bilder könnten jedoch nach wie vor als PDF/A-Dokument in die ePA eingestellt werden. PDF/A ist eine ISO-standardisierte Version des PDF-Dateiformats.
Für die Versicherten übernehme die ePA-App automatisch eine entsprechende Konvertierung. Die Verpflichtung der Leistungserbringenden zum Einstellen von Daten in die ePA ist, so betont die Gematik, von der temporären Einschränkung nicht betroffen, da lediglich Befunde und nicht die nativen Bilddokumente synchronisiert werden müssten.
Das Hochladen von nativen Bild-Dateien soll den Planungen der Gematik zufolge im Rahmen der Weiterentwicklung der ePA für alle (ePA-Version 3.1) ermöglicht werden. Stand jetzt ist mit einer Umsetzung im Juli 2025 zu rechnen.
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