FDP-Politiker für Reduktion von Treibhausgasemissionen im Gesundheitswesen

Berlin – Treibhausgasemissionen müssen auch im im Gesundheitswesen heruntergefahren werden. Darauf drängt der Obmann der FDP-Bundestagsfraktion im Gesundheitsausschuss, Andrew Ullmann. Er kritisiert, die Bundesregierung befasse sich nur oberflächlich mit Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels.
„Die Bundesregierung erkennt an, dass das deutsche Gesundheitssystem für etwa 5,2 Prozent der nationalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Diese Zahl ist sechs Jahre alt“, sagte der Politiker unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag.
Die Bundesregierung verschließe die Augen, bemängelte er. Obwohl der Gesundheitssektor 2014 laut einer Studie von Arup für 4,4 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich gewesen sei. „Damit ist der Anteil des Gesundheitssektors am globalen CO2-Ausstoß höher als der des weltweiten Flugverkehrs“, so Ullmann.
Durch diesen Anteil am Klimawandel nehme der Gesundheitssektor eine paradoxe Rolle ein. „Das System was die Menschen gesund machen soll, darf kein Auslöser schlimmer gesundheitlicher Schäden sein“, betonte Ullmann.
Der Politiker sagte, er habe kein Verständnis dafür, dass sich die Bundesregierung bei zukunftsweisenden Ansätzen wie dem Green-Hospitals-Konzept einen „schlanken Fuß“ mache und die Länder vorschiebe. „Die Bundesregierung bleibt in ihrer restlichen Antwort so wage wie möglich“, sagte Ullmann.
Das liege daran, dass sie keine Strategie und Weitsicht habe. Es reiche nicht aus, hier und da Einzelprojekte zu fördern, neue Abteilungen einzurichten und sich hin und wieder ressortübergreifend auszutauschen. „Wir brauchen eine echte und visionäre Strategie mit einem konkreten Umsetzungsplan, um den Klimawandel willensstark zu bekämpfen“, so Ullmann.
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