Gesundheitsämter: Städtebund bringt Ärzte im Ruhestand als Verstärkung ins Spiel

Passau – Angesichts steigender Infektionszahlen mit SARS-CoV-2 in Deutschland hat der Städte- und Gemeindebund angemahnt, die Gesundheitsämter kurzfristig personell zu verstärken.
„In den Gesundheitsämtern fehlt es an Personal“, sagte Städtebund-Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Passauer Neuen Presse. Helfen könnten etwa Studenten als Praktikanten und „Ärzte, die vorübergehend aus dem Ruhestand“ zurückkehrten.
Das Ziel, 1.500 neue Stellen in den Gesundheitsämtern bis Ende 2021 zu besetzen, ist laut Landsberg nur schwer zu erreichen. Derzeit hilft bereits die Bundeswehr Gesundheitsämtern zum Beispiel bei der Nachverfolgung von Kontakten.
Das ist allerdings nicht überall gewünscht. So hatte etwa in Berlin das Bezirksamt deutlich gemacht, dass bei der Bekämpfung der Coronapandemie im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg keine Bundeswehrsoldaten helfen sollen.
„Das Bezirksamt setzt in der Kontaktnachverfolgung auf mittelfristigen Personalaufwuchs statt auf kurzfristige externe Unterstützung“, hatte Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) den Schritt kürzlich begründet.
Das Gesundheitsamt habe in den vergangenen Monaten bereits 17 Personen für ein Jahr befristet eingestellt, weitere vier folgten in den nächsten Wochen. Hinzu kämen 25 Honorarkräfte und zwei Mitarbeiter des Robert Koch Instituts.
„Damit kann das Gesundheitsamt bei den aktuell vorliegenden Infektionszahlen tagesaktuell reagieren und umgehend Kontakt zu den positiv Getesteten aufnehmen und deren Kontakte nachverfolgen“, sagte Herrmann.
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