Gesundheitsminister: MFA sollten Coronabonus bekommen

München – Wegen der hohen Arbeitsbelastung in der Coronakrise setzen sich die Gesundheitsminister der Länder beim Bund für eine Bonuszahlung für alle Medizinischen Fachangestellten (MFA) ein.
Gemeinsam mit den Ärzten seien die medizinischen Fachangestellten seit Beginn der Coronapandemie – und natürlich auch in der vierten Welle – ein „extrem wichtiges Bollwerk vor den Kliniken und tragen erheblich dazu bei, die Überlastung im öffentlichen Gesundheitsdienst aufzufangen“, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, der derzeit auch Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) ist.
Ein Coronabonus, analog zu dem der Beschäftigten in Kliniken und Pflegeeinrichtungen, sei dafür ein richtiges Zeichen und eine Wertschätzung ihrer Leistungen, sagte Holetschek. Die Länder seien sich in der Frage einig. „Hier muss jetzt, genau wie in der Pflege, sehr schnell etwas passieren.“
Auf dem Höhepunkt der Impfkampagne habe es in den deutschen Arztpraxen mehr als drei Millionen Impfungen wöchentlich gegeben, sagte Holetschek. „Und wenn ich jetzt den Blick nach vorne richte, dann brauchen wir noch Millionen weiterer Erst- und Zweitimpfungen und noch viel mehr: die Drittimpfungen, die Booster, die uns helfen werden, den Einzelnen noch besser zu schützen und die Pandemie hinter uns zu lassen.“
Die MFA seien weiter stark gefragt. „Das müssen wir endlich anerkennen. Und dabei dürfen wir auch die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungsdienste, die in der Pandemie Übermenschliches leisten, nicht vergessen.“
Zuvor hatten bereits zahlreiche Ärzteverbände und auch einige Politiker wie etwa die CSU-Abgeordnete Emmi Zeulner, einen staatlichen Bonus für MFA angemahnt.
„Es sind die engagierten Teams unserer MFA, die einen wesentlichen Teil der Arbeit in unseren Praxen leisten“, hatte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, gesagt. Ohne sie würde es einfach nicht gehen, tagtäglich Millionen von Patienten zu versorgen.
Der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende, Stephan Hofmeister, wies darauf hin, dass es dabei nicht nur um die Behandlung von Coronapatienten geht. „Alle anderen Krankheiten sind ja nicht einfach verschwunden“, sagte er. Die MFA seien „unentbehrlich für die Praxen“. Es sei nur folgerichtig, dass die wertvolle Arbeit anerkannt werde.
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