Grippeschutzimpfungen in Apotheken künftig bayernweit möglich

München – Das Modellvorhaben zur Grippeschutzimpfung in Apotheken wird in der nächsten Impfsaison auf ganz Bayern ausgeweitet. Das teilten die AOK Bayern und der Bayerische Apothekerverband (BAV) mit. Scharfe Kritik kommt von der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB).
An dem bisherigen regionalen Modellprojekt im Bezirk Oberpfalz nahmen rund 70 Apotheken teil. Sie nahmen rund 400 Impfungen vor. „Eine Grippeschutzimpfung ist die beste Maßnahme, um sich und andere gegen eine Ansteckung zu schützen. Unser Ziel ist es, die Durchimpfungsraten weiter zu steigern“, sagte Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des BAV.
Bevor die Impfungen in Apotheken im Rahmen des Modellvorhabens erfolgen könnten, müssten die daran teilnehmenden Apotheker eine Fortbildung absolvieren. Dazu habe die Bundesapothekerkammer entsprechende Leitlinien erarbeitet, betonte er.
„Impfen ist und bleibt eine absolute Kernkompetenz der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte“, betont hingegen der Vorstand der KV – Wolfgang Krombholz, Pedro Schmelz und Claudia Ritter-Rupp.
Gerade die Coronapandemie habe gezeigt, dass die Impfung eben nicht nur eine Injektion in den Oberarm sei, sondern eine umfassende Aufklärung über die Wirkung der Vakzine erfordere. „Im besten Fall durch Kolleginnen und Kollegen, die ihre Patienten schon lange kennen und denen diese vertrauen.“
Als sinnvolle Ergänzung des Impfangebotes in den Praxen sieht die AOK hingegen das Modellprojekt. Die Kasse will mit der Ausweitung des Modellvorhabens für alle AOK-Versicherten in ganz Bayern ein niederschwelliges Impfangebot schaffen und insbesondere diejenigen erreichen, die sich bisher nicht beim Arzt haben impfen lassen.
„Außerdem kann unser Modellprojekt in ländlichen Regionen mit niedriger Arztdichte zu höheren Influenzaimpfquoten beitragen“, sagte Peter Krase, Bevollmächtigter Leistungs- und Versorgungssteuerung bei der AOK Bayern.
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