Politik

Hecken mahnt strategischeres Vorgehen bei Digitalisierung an

  • Dienstag, 1. Juli 2025
/vegefox.com, stock.adobe.com
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Berlin – Für einen „Rahmenplan Digitale Versorgung“ auf Bundesebene sprach sich jüngst Josef Hecken, unparteiischer Vorsitzender des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), im Rahmen des Hauptstadtkongresses aus.

Ohne Digitalisierung werde man den künftigen Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung nicht gerecht werden können, betonte Hecken. Allerdings bestehe hier noch „gigantischer Optimierungsbedarf“.

Die bisherigen Gesetze – wie beispielsweise das Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens (DigiG) – hätten zwar Technik, Prozesse und Zuständigkeiten geregelt, aber eben keine Versorgungsziele benannt.

So fehle ein strategischer Orientierungsrahmen, was durch Digitalisierung im Versorgungsalltag konkret besser werden soll. Hecken riet zu einer strategischen Ausrichtung in Form eines bundesweiten Rahmenplans mit klaren Indikationsfeldern, Meilensteinen sowie einer Evaluationspflicht.

Die bisherige Rolle der Gematik bewertete der G-BA-Vorsitzende als „chronisch falsch“. Er kritisierte, dass die Gematik als „zentralistische Einheit“ alles neu selbst entwickle, statt da wo möglich Bestehendes zu nutzen und auszurollen.

Hecken warnte zudem vor einem Rollenkonflikt des Bundesgesundheitsministeriums (BMG). Dieses entwickle, reguliere und finanziere zugleich – mit möglichen negativen Auswirkungen auf die Akzeptanz von Ärztinnen und Ärzten, Patienten, Industrie und Kostenträgern. Hinzu komme, dass die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) für die Digitalmaßnahmen zur Kasse gebeten werde, aber kaum über Steuerungsmacht verfüge.

Die gesamte Selbstverwaltung werde oft nachträglich einbezogen, und eben nicht gestaltend, so die Kritik Heckens. Notwendig sei deshalb eine institutionelle Einbindung in die Digitalisierungsprozesse per Gremienbeteiligung, Prüfverantwortung und sektorenübergreifender Abstimmung.

aha

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