IQWiG bescheinigt zwei onkologischen Therapien Zusatznutzen

Köln – Erwachsene mit metastasiertem Kolorektalkarzinom, die zuvor bereits zwei Krebstherapien erhalten haben, können von einer Kombinationstherapie Trifluridin/Tipiracil mit Bevacizumab profitieren.
Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) nach einer frühen Nutzenbewertung. Die IQWiG-Arbeitsgruppe ermittelte dabei einen Hinweis auf einen nicht quantifizierbaren, mindestens aber beträchtlichen Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie. Vor allem steche ein verlängertes Gesamtüberleben ins Auge, so die Wissenschaftler.
In einer weiteren Nutzenbewertung untersuchte das Institut die Therapie mit Sacituzumab govitecan bei Patientinnen und Patienten mit nicht-resezierbarem HER2-negativem Mammakarzinom in der sogenannten vierten Behandlungslinie. Hier kommt die Arbeitsgruppe auf einen Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen gegenüber der zweckmäßigen Vergleichstherapie. Insbesondere für die gesundheitsbezogene Lebensqualität biete diese Kombination den Betroffenen Vorteile, so das Fazit der Kölner Wissenschaftler.
Das IQWiG weist insbesondere auf die methodischen Implikationen dieser beiden Nutzenbewertungen hin – denn die positiven Ergebnisse waren nur möglich durch zwei randomisierte kontrollierte Studien, an denen jeweils weltweit über 90 Studienzentren beteiligt waren.
„Zum einen zeigt sich, dass man durchaus in der dritten und vierten Linie noch randomisierte kontrollierte Studien durchführen und auch genug Personen rekrutieren kann, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen“, sagte Volker Vervölgyi, Bereichsleiter für Onkologie im IQWiG-Ressort Arzneimittelbewertung. Außerdem eröffneten die konkreten Resultate der beiden Bewertungen Betroffenen und ihren Ärztinnen und Ärzten neue Behandlungsperspektiven. „Das ist doppelt erfreulich“, so Vervölgyi.
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