Politik

Lauterbach will Import von Kochsalzlösung erlauben

  • Mittwoch, 9. Oktober 2024
/Kenstocker, stock.adobe.com
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Berlin – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will Lieferengpässe bei Kochsalzlösung durch Im­porte überbrücken. Lauterbach werde übergangsweise die Voraussetzungen für den Import von Kochsalzlösun­gen als Arzneimittel schaffen, teilte ein Sprecher heute mit.

Der Sprecher erläuterte, dass damit Importe in größerem Stil möglich würden. Momentan bedürfe es für Einfuh­ren jeweils Einzelgenehmigungen der jeweiligen Landesbehörden. Kochsalzlösung wird etwa für Infusionen („Tropf“) genutzt, um Flüssigkeitsverluste im Körper auszugleichen oder als Trägerlösung für die Verabreichung von Medikamenten.

Der Minister reagiert damit auf Produktionsprobleme eines Herstellers, die voraussichtlich erst in einigen Wochen ausgegli­chen werden können. „Kochsalzlösungen sind elementar bei Operationen und auch in der Krebstherapie. Des­wegen nutzen wir alle Möglichkeiten, um Lieferengpässe zu vermeiden und werden den Import erlauben“, sagte Lauterbach.

Das Bundesgesundheitsministerium spricht aber von vorübergehenden Lieferengpässen und hatte bereits am Wo­chenende betont, dass ein Lieferengpass keinen Versorgungsengpass bedeute. Man gehe von einer kurzfris­tigen Verbesserung der Situation aus.

Am Wochenende war in der Rheinischen Post über Probleme berichtet worden. Es gebe zurzeit viel zu wenig Kochsalzlösung, wurde Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein, zitiert.

Ein Sprecher des nord­rhein-westfälischen (NRW) Gesundheitsministeriums sagte, Kliniken aus NRW seien auf das Ministerium zugekommen, weil sie sehr große Probleme hätten, sich im ausreichenden Maß mit steriler isotonischer Kochsalzlösung zu versorgen.

dpa

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