Neue Initiative „Rauchfrei leben“ soll zum Aufhören anregen

Berlin – Eine neue Bundesinitiative namens „Rauchfrei leben“ soll Raucher zum Aufhören bewegen und sie beim Rauchstopp unterstützen. Im Fokus stehen vor allem starke und langjährige Raucher, wie die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, heute mitteilte.
Sie trügen gerade jetzt in der Coronapandemie ein besonders großes gesundheitliches Risiko. Für Ausstiegswillige gebe es Unterstützung im Gesundheitssystem. „Wer sich beim Rauchausstieg professionell helfen lässt, hat eine fünfmal größere Chance, dauerhaft zum Nichtraucher zu werden“, erläuterte Ludwig.
Unterstützt wird die Initiative von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Bundesärztekammer (BÄK), der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), dem Aktionsbündnis Nichtrauchen, der Deutschen Krebshilfe und dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ).
„Jede Zigarette ist eine zu viel. Doch dieses Wissen allein reicht in vielen Fällen nicht aus, tatsächlich mit dem Rauchen aufzuhören. Oftmals ist das Rauchen längst in eine körperliche Abhängigkeit übergegangen“, sagte der Präsident der BÄK, Klaus Reinhardt. „Wer das Rauchen aufgeben möchte, kann und sollte seinen Arzt auf wirksame Behandlungsmöglichkeiten ansprechen. Diese unterstützen Ausstiegswillige gern“, betonte er.
„Kaum eine Präventionsmaßnahme ist wirksamer, als das Rauchen aufzugeben. Daher unterstützen wir die Bundesinitiative ‚Rauchfrei leben‘ und stehen Patienten beim Rauchverzicht mit ärztlichem Rat zur Seite“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Andreas Gassen.
„Rauchen ist für rund 20 Prozent aller Krebserkrankungen verantwortlich. Wer den Wunsch hat, mit dem Rauchen aufzuhören, sollte daher alle denkbare Unterstützung bekommen“, ergänzte Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des DKFZ.
Mit dem Start der Bundesinitiative „Rauchfrei leben“ startet auch eine begleitende Kommunikationskampagne „Nutze deine Chance“. Unter anderem werden auf einer neuen Webseite alle Rauchstoppangebote der Partner und ihrer Mitglieder gebündelt und nutzergerecht gefiltert.
Ein „Ersparnisrechner“ soll die Motivation zum Rauchausstieg unterstützen. „Wer mit dem Rauchen aufhört, hat im Schnitt jedes Jahr 2.000 bis 3.000 Euro mehr im Portemonnaie“, heißt es dort.
Die Angebote für den Rauchausstieg, den die BZgA bereitstellt, erläuterte deren kommissarischer Direktor Martin Dietrich. Dazu gehöre unter anderem ein digitales Ausstiegsprogramm, das Aufhörwillige über 31 Tage mit Motivationstipps und individuellen Empfehlungen begleite, speziell geschulte ehemalige Raucher, die ehrenamtlich als Rauchfreilotsen zum Durchhalten beim Rauchausstieg motivierten, sowie eine kostenfreie Telefonberatung.
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