SARS-CoV-2: STIKO prüft regelmäßige Impfempfehlung

Düsseldorf – Die Ständige Impfkommission (STIKO) erwägt eine regelmäßige Coronaimpfempfehlung für Risikogruppen. „Es wird künftig darauf ankommen, die Menschen zu schützen, die ein höheres Risiko für schwere Erkrankung nach einer Infektion oder Reinfektion haben“, sagte der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens der Rheinischen Post.
Es sei eine „wesentliche Aufgabe der STIKO zu klären, wer wann künftig geimpft, aufgefrischt werden sollte“, erläuterte Mertens. Die COVID-19-Impfempfehlungen werden Mertens zufolge künftig „in die allgemeinen Impfempfehlungen“ integriert, „was auch Ausdruck einer Normalität ist“.
Der Virologe zog insgesamt eine positive Bilanz der Impfkampagne. „Die Impfungen waren tatsächlich ein ganz entscheidender Faktor im Kampf gegen die SARS-CoV-2-Pandemie“, betonte Mertens.
Die Union kritisierte unterdessen vor dem Hintergrund von Millionen überzähliger Coronaimpfdosen die Strategie der Bundesregierung scharf. „Bei gerade noch tausend Impfungen täglich ist es nicht mehr von der Hand zu weisen, dass sich die Bundesregierung bei ihren Impfstoffbestellungen massiv verschätzt hat“, sagte CDU-Gesundheitspolitiker Tino Sorge der Augsburger Allgemeinen.
Nach Recherchen der Zeitung lagern derzeit rund 153 Millionen Impfdosen im Wert von mehreren Milliarden Euro. Mittlerweile sitze Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach „auf weit über hundert Millionen Dosen und weiß nicht, wohin damit“, sagte Sorge. „Die Kosten für den Steuerzahler sind erheblich und gehen in die Milliarden.“
Allerdings war zum Anfang der Pandemie noch die CDU gemeinsam mit der SPD in Regierungsverantwortung. Ein Großteil der Beschaffungsfragen fielen in die Verantwortung des damaligen Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) und die Verträge, die die Europäische Kommission mit den Impfstoffherstellern gemacht hatte. Zum Beginn der Pandemie war die Sorge groß, dass kein Impfstoff bereit stehen würde.
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