Politik

Sorge: TI-Konnektorentausch wurde 2022 einstimmig beschlossen

  • Donnerstag, 4. September 2025
/Val Thoermer, stock.adobe.com
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Berlin – Die Gesellschafter der Gematik haben in ihrer Sitzung am 28. Februar 2022 den Tausch der im Einsatz befindlichen Telematikinfrastruktur-Konnektoren mit ablaufenden Sicherheitszertifikaten einstimmig beschlossen. Darauf verweist Tino Sorge, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium (BMG), in seinen Antworten zu schriftlichen Fragen des Grünenabgeordneten Janosch Dahmen.

Damals hatte es Diskussionen um die durch den Hardwaretausch entstehenden Kosten gegeben – zudem wurde später klar, dass eine Laufzeitverlängerung auch per Softwareupdate möglich ist. Dahmen wollte nun wissen, wer an der entscheidenden Gematiksitzung teilgenommen hat und welche Bewertungsgrundlage zum Komplettaustausch aller TI-Konnektoren führte.

An der Gematik-Gesellschafterversammlung nahmen laut Sorge Vertreter des BMG, des GKV-Spitzenverbands, des Verbands der Privaten Krankenversicherung, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), der Bundesärztekammer (BÄK), der Bundeszahnärztekammer (BZÄK), der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) und der Gematik teil.

„Vor dem Hintergrund des erstmaligen Auslaufens von Zertifikaten im September 2022 hatte die Gematik bereits im Jahre 2018 die ersten Lösungsansätze für eine Laufzeitverlängerung von Konnektoren entwickelt und in Gesprächen mit allen Konnektorherstellern, dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und den Gesellschaftern der Gematik GmbH die Machbarkeit eruiert und die Risikopotentiale bewertet“, erläuterte Sorge in seiner Antwort.

Und weiter: „Angesichts des Umstandes, dass bereits im September 2022 die ersten Zertifikate abliefen, beschlossen die Gesellschafter der Gematik GmbH in ihrer Sitzung am 28. Februar 2022 einstimmig einen Tausch der im Einsatz befindlichen Konnektoren bei Ablauf der gerätespezifische Sicherheitsmodulkarte Typ K (gSMC-K)-Zertifikate als einzig durchzuführende Alternative.“

Gleichzeitig seien aber im Dialog mit den Herstellern weitere Alternativen zum Konnektortausch eruiert worden. Damit konnten dann der Gesellschafterversammlung der Gematik in ihrer Sitzung vom 29. August 2022 „valide Alternativen (Laufzeitverlängerung der TI-Gerätekarte gSMC-K, Rechenzentrumslösungen) für die Zukunft aufgezeigt werden“, so Sorge. „Daraufhin beschlossen die Gesellschafter auf dieser Basis, zusätzliche Wege zu ermöglichen, die zukünftig einen flächendeckenden Austausch der Konnektoren erübrigen.“

Sorge stellt zudem klar, dass seit Amtsantritt der Bundesregierung „keine Gespräche auf Leitungsebene des Bundesministeriums für Gesundheit mit Vertreterinnen und Vertretern der Compugroup Medical SE & Co. KGaA (CGM)“ stattgefunden hätten.

Zu möglichen Treffen mit CGM-Vertretern vor diesem Zeitpunkt könne er keine Auskunft geben, da eine solche umfassende Dokumentation „nicht durchgeführt oder vorgehalten“ worden sei. Zum Hintergrund: Der Softwarekonzern Compugroup Medical (CGM) ist Marktführer im Bereich der Praxisverwaltungssysteme (PVS) und stellt auch TI-Konnektoren her.

aha

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