SVR-Experten wollen im März Digitalstrategie vorschlagen

Berlin – Für eine verbesserte Informationspolitik im Zusammenhang mit der bevorstehenden Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) sprechen sich die Mitglieder des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR) aus.
Ein Sondergutachten zur Digitalisierung im Gesundheitswesen soll nach Informationen des Deutschen Ärzteblattes am 24. März 2021 an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) übergeben werden.
Die Sachverständigen wollen darin eine Digitalstrategie für das Gesundheitswesen vorschlagen und sich mit der ePA, den Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) sowie der Nutzung von Forschungsdaten beschäftigen.
Ratsmitglied Petra Thürmann, Inhaberin des Lehrstuhls für Klinische Pharmakologie an der Universität Witten/Herdecke, betonte gestern im Rahmen einer virtuellen Konferenz des Digitalverbandes Bitkom, gerade im Zusammenhang mit der Implementierung eines solch wichtigen Versorgungsbestandteiles müsse die Gesundheits- und Digitalkompetenz der Bevölkerung gestärkt werden.
Insbesondere für bestimmte Zielgruppen sollte es Informationskampagnen zur Patientenakte und generell mehr Hilfestellungen im Zusammenhang mit der fortschreitenden Digitalisierung geben, so Thürmann. Eine „stille“ Einführung werde dem Potenzial der ePA nicht gerecht.
Für den Vorsitzenden des SVR, Ferdinand Gerlach, muss im deutschen Gesundheitswesen mehr über den Stellenwert des Datenschutzes nachgedacht werden: „Datensicherheit hat oft einen höheren Wert als der Nutzen für einen Patienten“, so Gerlach auf einer Konferenz der Krankenkasse Barmer heute in Berlin.
„Falsch verstandener Datenschutz darf kein Tatenschutz sein“, so der Leiter des Institutes für Allgemeinmedizin an der Uni Frankfurt. Das SVR-Sondergutachten zur Digitalisierung werde sich deshalb auch um die digitale Gesundheitskompetenz für Patienten beschäftigen.
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