Politik

Werner kritisiert geplante Kassenfinanzierung

  • Montag, 12. September 2022
Heike Werner (Die Linke), Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit Frauen und Familie von Thüringen./ picture alliance, Martin Schutt
Heike Werner (Linke), Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit Frauen und Familie von Thüringen./ picture alliance, Martin Schutt

Erfurt – Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hat die Pläne des Bundes zur Reform der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) scharf kritisiert. Statt struktureller Verbesserungen seien höhere Kosten und eine weiter steigender Zusatzbeitrag zu erwarten, teilte Werner gestern in Erfurt mit.

Nicht nur Patienten seien von den geplanten Einsparungen betroffen. Auch Apotheker, Ärzte und Zahnärzte würden durch die Kürzungen erheblich belastet.

„Es braucht jetzt eine solidarische Finanzierung der Krankenkassen, statt noch höherer Belastun­gen für die Bürgerinnen und Bürger“, verlangte Werner. Zuvor hatte bereits die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) gewarnt, dass die Sparmaßnahmen und die Inflation Praxen gefährde.

Die geplante Streichung der Neupatientenregelung verstärke den wirtschaftlichen Druck auf viele Praxen, die damit zu Sparmaßnahmen an ihrem Leistungsangebot gezwungen wären.

Zum Ausgleich eines Milliardendefizits bei den gesetzlichen Krankenversicherungen im kommen­den Jahr plant der Bund unter anderem einen Abbau von Finanzreserven bei den Kassen, Effizienzsteigerungen, einen Beitrag der Pharmaindustrie und den Wegfall einer Extra-Honorierung für Neupatienten in Praxen.

Zudem sollen die durchschnittlichen Zusatzbeiträge für die gesetzlichen Krankenkassen im kommenden Jahr um 0,3 Prozentpunkte steigen.

dpa

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