Vermischtes

Anteil von Omikron-Sublinie BQ.1.1 in vier Wochen vervierfacht

  • Freitag, 18. November 2022
/Andreas Prott, stock.adobe.com
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Berlin – Die Verbreitung der relativ neuen Omikron-Sublinie BQ.1.1 in Deutschland hat merklich zugenommen. Der Anteil dieses Erregers in einer Stichprobe habe vorvergangene Woche bei über acht Prozent gelegen, „was einer Vervierfachung des Anteils in den letzten vier Wochen entspricht“, schreibt das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem COVID-19-Wochenbericht von gestern Abend. BQ.1 hingegen stagnierte demnach mit einem Anteil von unter vier Prozent.

BQ.1 und BQ.1.1 sind Abkömmlinge von BA.5 – der Omikron-Variante, die seit Monaten für das Gros der Anste­ckungen hierzulande sorgt. Beide dürften nach Modellierungen der europäischen Seuchenschutzbehörde ECDC zu Beginn von 2023 mehr als 80 Prozent der Fälle verursachen.

Berücksichtigt man den Verzug in den RKI-Daten, ist aktuell bereits von höheren Anteilen auszugehen als im Bericht angegeben. Ersten Erkenntnissen zufolge können diese Erreger der Immunantwort von Menschen, die geimpft und/oder genesen sind, besser entgehen als ihre Vorgänger.

Bisher gibt es Fachleuten zufolge jedoch keine Anzeichen, dass der etwa in sozialen Medien gebrauchte Spitz­name von BQ.1.1 – „Höllenhund“ – Programm ist. Eine erhöhte Krankheitslast wird bisher nicht beobachtet.

„Ein abnehmender Trend“ habe sich auch in der vergangenen Woche fortgesetzt, schreibt das RKI darüber hinaus zur Entwicklung der gemeldeten Coronafälle in Deutschland. Die Auswertungen zeigen zudem, dass vergangene Woche so wenige Labortests auf SRS-CoV-2 gemacht wurden wie zuletzt Anfang September: etwa 509.000. In der Zwischenzeit hatte es auch schon mehr als 900.000 Tests pro Woche gegeben.

Die RKI-Daten zu schweren Krankheitsverläufen deuten allerdings ebenfalls auf eine derzeit rückläufige Ent­wicklung hin: Die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen COVID-19 sei leicht zurückgegangen, hieß es. Auch auf den Intensivstationen im Land wurden weniger Schwerkranke als zuvor mit dem Virus behandelt, wie es hieß.

Insgesamt hält das Institut akute Atemwegsinfektionen im Herbst für schwerer zu verhindern, da sich Menschen häufiger und länger in Räumen aufhielten. Es sei daher in den nächsten Wochen mit einer hohen Zahl an solchen Ansteckungen zu rechnen.

dpa

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