Behindertenverband kritisiert mögliche Kürzungen für Arbeitslose

Berlin – Der Allgemeine Behindertenverband hat mögliche Kürzungen von Geldern für Betreuung und Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen als „sozialen Kahlschlag“ kritisiert.
Menschen mit Behinderung gehörten dieser Gruppe überdurchschnittlich häufig an, weil sie auf dem Arbeitsmarkt häufig schwieriger zu vermitteln seien und daher einen höheren Förderbedarf hätten.
Es sei auch zu befürchten, dass eventuelle Einsparungen der Anfang von „umfangreichen Streichungen“ seien. Der Sozialberater des Verbandes, Dennis Riehle, wies darauf hin, dass Menschen wegen „schuldloser Umstände“ arbeitslos werden könnten.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sei nun aufgefordert, Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) zur Räson zu rufen und stattdessen Einsparungen dort vorzunehmen, „wo sie sozialverträglich sind – beispielsweise in der Bürokratie oder bei Subventionen“, so Riehle.
„Langzeitarbeitslose dürfen nicht zum Leidtragenden der Schwarzen Null werden.“ Umverteilungen seien wichtiger denn je, um den Zusammenhalt der Gemeinschaft zu stärken.
„Personen mit einer nicht selten von Brüchen und Umwegen gezeichneten Erwerbsbiografie haben durch das Grundgesetz den besonderen Schutz durch die öffentliche Hand verdient“, betonte Riehle.
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