Vermischtes

Bei der Krebsfrüherkennung ist noch viel Luft nach oben

  • Montag, 28. November 2022
/Damian, stock.adobe.com
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Berlin – Die Teilnahmeraten bei der Krebsfrüherkennung sind noch deutlich ausbaufähig. Das geht aus einer Langzeitauswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. Sie beruht auf AOK-Abrech­nungs­daten für die Jahre 2012 bis 2021.

„Es besteht Luft nach oben, die Teilnahmeraten sollten bei allen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung, wenn auch bei unterschiedlichem Teilnahmegrad, weiter erhöht werden“, sagte der Geschäftsführer des WIdO, Jürgen Klauber, zum heutigen ersten Tag der Krebsvorsorge.

Ein Beispiel für die Ausbaufähigkeit der Vorsorge ist laut WidO die Darmkrebsfrüherkennung. Unter Berück­sichtigung aller ambulant und stationär durchgeführten Koloskopien nehmen nur 41 Prozent der Männer und 45 Prozent der Frauen in den ersten zehn vorgesehenen Jahren Koloskopien in Anspruch nehmen.

Nehme man die Inanspruchnahme des alternativ angebotenen Tests auf verborgenes Blut im Stuhl dazu (Fecal Occult Blood Test, FOBT), hätten 46 Prozent der Männer und 54 Prozent der Frauen bis 65 Jahren in den vergangenen zehn Jahren an der Darmkrebsfrüherkennung teilgenommen.

„Hier besteht noch viel Verbesserungspotenzial hinsichtlich der Information und Motivation der anspruchsbe­rechtigten gesetzlich Versicherten“, so Klauber.

Gleiches gelte für die Prostatakrebsfrüherkennung: So nahmen in der Altersgruppe zwischen 54 und 70 Jahren nur 28 Prozent der Männer in mindestens drei der vergangenen zehn Jahre an der Früherkennung teil.

Beim Hautkrebsscreening nahmen 13 Prozent der Männer und 16 Prozent der Frauen zwischen 45 und 70 Jahren im betrachteten Zehn-Jahres-Zeitraum die Früherkennung mindestens viermal in Anspruch.

Besser sieht es bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs aus: Mehr als 80 Prozent der Frauen zwi­schen 29 und 40 Jahren haben den Empfehlungen entsprechend in mindestens drei von zehn Jahren an der Vorsorge teilgenommen.

hil

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