Vermischtes

BfArM-Chef Broich plädiert für verstärkte Arzneimittel­produktion in Europa

  • Mittwoch, 2. September 2020
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Frankfurt am Main – Im Interesse der Patienten ist eine verstärkte Rückführung der Pro­duktion von Arzneimitteln nach Europa notwendig. Dies betonte heute Broich, Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), heute im Rahmen der House of Pharma & Health­care Digital Week.

Dabei sei der wichtigste Aspekt, die bei vielen pharmazeutischen Grund- und Wirkstoffen herrschende Monopolisierung im Sinne der Liefersicherheit aufzuweichen – dies werde aber ein vieljähriger Prozess. Als Folge sei zudem mit steigenden Preisen im Arzneimittel­bereich zu rechnen, so Broich. Dafür müssten alle Akteure gemeinsam „kreative Lösun­gen“ erarbeiten.

Lieferengpässe bei Arzneimitteln stellen aus Sicht des BfArM-Präsidenten bereits seit vie­len Jahren ein Problem dar. Aktuell listet das BfArM in seiner Übersicht für Humanarznei­mitt­el (ohne Impfstoffe) 317 bestehende Lieferengpässe.

„Klares Aufgabenprofil“ des BfArM sei es, die Arzneimittelversorgung in Deutschland si­cher­zustellen. Broich wies darauf hin, dass diverse gesetzliche Anpassungen der jüngeren Vergangenheit dem Bundesinstitut ein stringenteres und stärkeres Eingreifen ermögli­chen.

So sei mit dem Faire-Kassenwettbewerb-Gesetz unter anderem der am BfArM eingerich­tete „Jour Fixe“ zu Arzneimittelengpässen gesetzlich zu einem Expertenbeirat verfestigt worden.

Auf gesetzliche Vorgaben für eine bessere Bund-Länder-Zusammenarbeit, zu Melde­pflich­ten und Lagerhaltung sowie zu Anpassungen bei den Rabattverträgen verwies Broich ebenfalls.

Hausintern, aber auch auf europäischer Ebene, treibe man zudem bezüglich des Monito­rings des Arzneimittelbereiches die Nutzung digitaler Ansätze voran.

aha

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