BfArM legt Empfehlungen zu Kinder-Arzneimitteln vor

Berlin – Über weitere Maßnahmen zur Abmilderung der Engpässe bei Paracetamol- und Ibuprofen-haltigen Arzneimitteln für Kinder hat der Beirat für Liefer- und Versorgungsengpässe beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) beraten.
Aus den vorhandenen Daten, die das BfArM zusammengestellt hat, ergebe sich kein Hinweis auf einen Lieferabriss, da kontinuierlich Arzneimittel in den Markt gebracht würden, so das Bundesinstitut. Allerdings verursache die aktuell erhöhte Atemwegsinfektionsrate bei Kindern einen Mehrbedarf dieser Produkte, der nicht vollständig kompensiert werden kann.
Außerdem führten laut BfArM im Sommer Einkäufe von Apotheken zur Bevorratung zu einer reduzierten Verfügbarkeit der Produkte und zu regionaler Ungleichverteilung.
Der Beirat gibt mehrere Empfehlungen zur Abmilderung der Engpässe. So wird von einer Bevorratung, die „über das Maß eines wöchentlichen Bedarfs“ hinausgeht, dringend abgeraten. Dieser Appell richtet sich insbesondere an öffentliche Apotheken und Großhandlungen.
Zudem soll die Abgabe von Tabletten geprüft werden – unter Berücksichtigung des Alters des Kindes und der Verfügbarkeit der Darreichungsform. Teilbare Tabletten mit Paracetamol seien für Kinder ab vier Jahren und mit Ibuprofen ab sechs Jahren verfügbar. Saft sollte an Kinder und Jugendliche ab neun Jahren nur dann auf Rezept abgegeben werden, wenn die Einnahme von Tabletten nicht möglich ist.
Auch die Empfehlungen des Beirats vom August seien weiterhin aktuell. Diese befürworten unter anderem die Herstellung von Rezepturen beziehungsweise Defekturen für diese Arzneimittel.
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