Bundeswehr will Desinfektionsmittel selbst herstellen

Berlin − Wegen der Corona-Pandemie und Engpässen in der Versorgung will die Bundeswehr wieder eigene Desinfektionsmittel herstellen.
„Grundsätzlich werden durch die Bundeswehrapotheken keine Desinfektionsmittel hergestellt“, zitierte die Welt heute eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums.
Aufgrund der besonderen Situation in der Bekämpfung des Coronavirus würden derzeit allerdings Maßnahmen getroffen, diese Herstellungskapazitäten zu ermöglichen.
Die Großproduktion medizinischer Produkte durch die Streitkräfte war nach einem kritischen Prüfbericht des Bundesrechnungshofes aus dem Jahr 2012 deutlich eingeschränkt und auf den Standort der Bundeswehrkrankenhaus-Apotheke in Ulm konzentriert worden.
Die Rechnungsprüfer hatten die Herstellung von pharmazeutischen Produkten durch die Streitkräfte als zu teuer bewertet und den Einkauf auf dem freien Markt empfohlen.
Der Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generaloberstarzt Ulrich Baumgärtner twitterte als Reaktion auf den Bericht gestern: „Was schwierig ist, da die Fähigkeit zur Eigenproduktion von Medikamenten und Medizinprodukten, die der Sanitätsdienst früher hatte − jetzt erkennt man, warum! − aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben werden musste.“
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