Vermischtes

Cyberwehr Baden-Württemberg weitet Hilfe auf Arztpraxen aus

  • Freitag, 24. April 2020
/Tomasz Zajda, stock.adobe.com
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Karlsruhe – Die „Cyberwehr Baden-Württemberg“ hat ihren Aktionsradius auf Einrichtun­gen der medizinischen und pflegerischen Versorgung ausgeweitet. Das teilte das For­schungszentrum Informatik (FZI) mit, das das Gefahrenpotenzial in der Coronakrise unter anderem durch den veränderten Arbeitsalltag erhöht sieht.

Insbesondere Krankenhäuser, Arztpraxen, Apotheken, Testlabore, Pflegeeinrichtungen und mobile Pflegedienste sollen von der Ausweitung profitieren, hieß es in einer Mit­teilung. Cyberan­griffe gab es dem FZI zufolge schon auf einige Arztpraxen.

Cyberkriminelle nutzen es laut FZI aus, dass mehr Kommunikation digital stattfindet und mobiles Arbeiten häufig Fernzugriffe auf die IT-Infrastruktur erfordert. Sie versuchen demnach sensible Daten abzugreifen und Schadsoftware wie Verschlüsselungstrojaner zu installieren. „Erst nach einer Lösegeldzahlung werden die Systeme eventuell wieder frei­gegeben“, warnte das FZI.

Ursprünglich war ein stufenweiser Ausbau der „Cyberwehr“ in diesem Jahr geplant. Nun sollen aber Gesundheitseinrichtungen besonders geschützt werden. Sie können sich – zunächst für drei Monate – bei IT-Sicherheitsvorfällen rund um die Uhr an die kostenlose Hotline (0800/292379347) wenden.

Wenn wegen eines Cyberangriffs Medizin- oder Pflege-Anbieter ausfallen, könnten Men­schen unter Umständen nicht mehr versorgt werden, begründete dies der Projektleiter der Cyberwehr, Dirk Achenbach. Ziel sei es, Systeme schnell wiederherzustellen und Unternehmen arbeitsfähig zu halten.

Langfristig will die „Cyberwehr“ allen Unternehmen Baden-Württembergs zur Seite stehen und IT-Experten vermitteln. Das Projekt wird vom Innenministerium gefördert.

dpa

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