Vermischtes

Deutsche sehen Inflation auch als Gesundheitsrisiko

  • Mittwoch, 11. Januar 2023
/picture alliance, Malte Ossowski, SVEN SIMON
/picture alliance, Malte Ossowski, SVEN SIMON

Hamburg – Rund jeder zweite Deutsche (53 Prozent) fürchtet inflationsbedingte gesundheitliche Einschrän­kungen. Das zeigt eine repräsentative Online-Befragung mit 1.200 Teilnehmern durch das Institut Toluna. Auftraggeber waren die Asklepios Kliniken.

Bei Jüngeren will danach knapp die Hälfte an allen ihren Gesundheitsausgaben sparen – von individuellen Gesundheitsleistungen (IGEL, 47 Prozent) über Nahrungsergänzungsmittel (41 Prozent), professionelle Zahnreinigung (41 Prozent), Be­handlungen beim Heilpraktiker (40 Prozent) bis zu Zusatzversicherungen (zwischen 35 und 40 Prozent).

Weniger verzichtbar sind offenbar Medikamente zur Eigenbehandlung, die fast 60 Prozent der Befragten weiterhin kaufen wollen. Aber bei einer medizinischen Behandlung mit Zuzahlung, zum Beispiel einer Seh­hilfe, einer Zahnfüllung oder Zahnersatz, würde nur knapp die Hälfte der Befragten den jetzt höheren Preis akzeptieren und die Behandlung durchführen lassen.

Knapp ein Viertel würde dagegen eher Qualitätseinbußen als höhere Kosten in Kauf nehmen. Jeder Siebte würde die Behandlung sogar verschieben, bis die Preise wieder etwas fallen oder die Behandlung wieder finanzierbar ist.

Um die Haushaltskasse weiter zu entlasten, würde sich etwa jeder dritte Befragte zudem im Bereich Sport und Fitness einschränken. Gut ein Fünftel verzichtet auf seine Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio oder Sportverein. Und auch Kinder sind von den stark steigenden Preisen betroffen. In etwa jedem dritten Haushalt mit Kindern werden oder wurden Mitgliedschaften der Kinder in Sportvereinen gekündigt.

„Die Inflation ist nicht nur ein wirtschaftliches und soziales Problem, sie wirkt sich indirekt auch deutlich auf den Gesundheitszustand der Menschen in Deutschland aus“, zieht Kai Hankeln, CEO der Asklepios Kliniken, ein Fazit der Umfrageergebnisse.

Allerdings gehen mit der Teuerung laut Umfrage auch positive Gesundheitseffekte einher: Von den Befragten trinken 28 Prozent weniger Alkohol, 26 Prozent achten mehr auf ihr Körpergewicht, 24 Prozent treiben mehr Sport und 20 Prozent rauchen weniger.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung