Vermischtes

DRF Luftrettung flog rund 100 Einsätze pro Tag

  • Mittwoch, 7. Februar 2024
/dpa, Moritz Frankenberg
/dpa, Moritz Frankenberg

Filderstadt – Die DRF Luftrettung hat im vergangenen Jahr etwas weniger Einsätze als im Jahr zuvor geflogen. Die Einsatzbilanz für 2023 verzeichnete 36.413 Einsätze, also rund 100 Einsätze pro Tag. Zum Vergleich: 2022 führte die Luftrettung 39.308 Einsätze durch.

Den Rückgang nannte Krystian Pracz, Vorstandsvorsitzender der DRF Luftrettung, eine normale Schwankung. In den vergangenen zehn Jahren habe es immer entsprechende Auf und Abs gegeben, erklärte Pracz heute bei einer Pressekonferenz.

Der größte Teil (28.191 Einsätze) bestand im vergangenen Jahr aus Notfallrettungseinsätzen. Außerdem wurden 7.857 Intensivtransporte sowie 365 Ambulanzflüge durchgeführt. Die beiden Ambulanzflugzeuge flogen im vergangenen Jahr 34 Länder für Rückholungen an.

Pracz zufolge müsste die Luftrettung in der Nacht deutlich ausgebaut werden. Von den 83 Stationen gibt es in Deutschland 16, die auch nachts operieren. Diese Abdeckung sei aber zu niedrig.

Es müsse allerdings nicht jede Station auf eine 24-Stunden Basis ausgebaut werden. Für manche wäre auch bereits eine Randzeitenerweiterung sinnvoll, so Pracz. Die knappe Abdeckung bei Nacht liege Pracz zufolge vor allem an behördlichen Entscheidungen, die die Behörden der Bundesländer zügig ändern könnten.

Eine weitere Forderung sei die Etablierung des Verfahrens „Point in Space“ (PinS). Dieses ermögliche es Pilo­ten der Hubschrauber einen virtuellen Punkt im Raum anzufliegen. Damit können Krankenhäuser auch bei schlechtem Wetter erreicht werden. Die Folge: mehr durchgeführte Rettungsflüge und mehr gerettete Men­schenleben, so Pracz. In Dänemark oder Norwegen sei dieses Verfahren bereits etabliert, erklärte Pracz weiter.

Zudem gebe es bereits entsprechende Pilotprojekte in Schleswig-Holstein. Hier bräuchte es keine Gesetzes­änderung, sondern die Luftfahrtbehörden der Länder müssten entsprechend erarbeitete und festgelegte Flugrouten freigeben, forderte er.

Bei der aktuellen Debatte um die Krankenhaus- und Notfallreform, bei der es vor allem ums Geld gehe, merkte Pracz an, dass der entscheidende Faktor in der Gesundheitsversorgung Zeit sei.

„Was am Anfang der Kette funktioniert und richtig gemacht wird, hat erhebliche Auswirkungen auf den Patienten oder die Patientin“, betonte Pracz. Eine bessere und frühere Behandlung bedeute oftmals weniger Zeit auf der Intensivstation und ein schnelleres Reintegrieren der Patienten in das Gesamtsystem.

Entsprechend müsste auch die Digitalisierung stärker genutzt werden, um die Behandlung der Patienten zu verbessern. So müssten Patientendaten bereits schon vor der Ankunft im Schockraum des Krankenhauses ankommen. Damit könnten sich die Teams vor Ort besser vorbereiten, forderte Pracz.

cmk

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