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ECDC befürchtet weiteren Anstieg an Masernfällen in der Europäischen Union

  • Freitag, 16. Februar 2024
/SecondSide, stock.adobe.com
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Berlin – Fachleute befürchten in der Europäischen Union (EU) einen weiteren Anstieg an Masernfällen. Das geht aus einem heute veröffentlichten Bericht der EU-Gesundheitsbehörde ECDC hervor. Nach mehreren Jahren mit wenigen Fällen habe es 2023 wieder mehr Masernmeldungen gegebenen.

Dieser Trend dürfte sich dem ECDC zufolge in den kommenden Monaten fortsetzen, unter anderem wegen unzureichender Impfquoten in einigen Ländern, aber auch wegen eines saisonal bedingten Anstiegs sowie der Einschleppung von Fällen aus Drittländern.

Im Januar und Februar 2024 seien bereits sieben vom Masernvirus verursachte Todesfälle in der EU gemeldet worden – sechs in Rumänien und einer in Irland, berichtete das ECDC.

Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, empfiehlt die Gesundheitsbehörde den europäischen Ländern, hohe Impfquoten zu erreichen oder beizubehalten und die Impfakzeptanz in der Bevölkerung zu fördern.

Seit 2023 war ein Anstieg an Masernfällen in der EU beobachtet worden – wenn auch deutlich unter dem Niveau einiger früherer Jahre. So meldeten unter anderem Rumänien, Österreich und Frankreich Ausbrüche. Insgesamt wurden 2361 Fälle gemeldet. Deutschland war nicht besonderes stark betroffen.

Für 2024 verzeichnet das Robert-Koch-Institut (RKI) bundesweit bisher rund 45 Fälle (Datenstand 13. Februar) – im gesamten Vorjahr waren es 80.

Am meisten gefährdet durch das Masernvirus sind dem Bericht zufolge Kleinkinder, die noch zu jung sind, um geimpft zu werden. Auch für ungeimpfte Kinder unter fünf Jahren sowie für Menschen mit geschwächtem Immunsystem gehe demnach eine erhöhte Gefahr von Masern aus.

Stella Kyriakides, EU-Kommissarin für Gesundheit, nannte den Anstieg von Masernfällen „besorgniserregend“ und fügte hinzu: „Die gute Nachricht ist, dass es sich um eine Krankheit handelt, die durch Impfungen verhindert werden kann und dass in der EU viele sichere und effektive Impfstoffe erhältlich sind.“

dpa

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