Vermischtes

ECDC gibt Empfehlungen zu Notfall- und Pandemievorsorge

  • Mittwoch, 20. März 2024
Das ECDC empfiehlt passgenaue FFP2- oder FFP3-Atemmasken, Augenschutz (Schutzbrille oder Gesichtsschutz), langärmelige wasserdichte Schutzkleidung und Handschuhe. /picture alliance, Pavel Golovkin, AP
/picture alliance, Pavel Golovkin, AP

Solna – Das Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hat heute Empfehlungen zum Schutz vor gesundheitlichen Notfällen und Pandemien veröffentlicht. Der Leitfaden be­inhaltet Gesundheits- und Sozialmaßnahmen (PHSM) aus fünf Bereichen.

In den Anfangsphasen der COVID-19-Pandemie, insbesondere bevor medizinische Gegenmaßnahmen, ein­schließlich Impfstoffe, auf breiter Basis zur Verfügung standen, bildeten PHSM laut ECDC die wichtigste Re­aktion der öffentlichen Gesundheit.

PHSM sind nicht-pharmazeutische Maßnahmen Maßnahmen, um die Verbreitung von Infektionskrankheiten einzudämmen. Dazu zählt etwa das Tragen von Masken oder das Social Distancing aus der Coronapandemie.

„Es ist wahrscheinlich, dass man sich in den frühen Phasen künftiger Pandemien wieder auf PHSMs stützen wird", sagte Jonathan Suk, ECDC-Experte für Notfallvorsorge und -reaktion.

Es sei von entscheidender Bedeu­tung, dass die Lehren aus der COVID-19-Pandemie weiterhin gezogen und in die Pandemievorsorgepläne integriert würden, so dass die Entscheidungsfindung und die Maßnahmen bei künftigen gesundheitlichen Notfällen und Pandemien fundiert seien, erklärte Suk.

So sollten die Vorsorgemaßnahmen etwa in bestehende Prozesse, Strukturen und Institutionen zur Überwa­chung und Verwaltung des Gesundheitssystems integriert werden. Zudem rät das ECDC zur Überwachung und Bewertung der Maßnahmen.

Dabei müssten auch die sozialen und gesundheitspolitischen Auswirkungen berücksichtigt werden. „Während der COVID-19-Pandemie hatte die Durchführung von PHSM weitreichende gesundheitliche und soziale Aus­wirkungen auf die Gesellschaft als Ganzes und auf bestimmte Gruppen von Menschen“, heißt es in dem Pa­pier.

Dafür empfiehlt das ECDC unter anderem interdisziplinäre Forschung zu den Auswirkungen solcher Maßnah­men. Dabei sollten auch Sozial- und Verhaltenswissenschaften in die Pläne integriert werden. Denn wichtig sei es zudem Vertrauen in die Maßnahmen zu schaffen und diese effektiv zu kommunizieren.

Auch die Entscheidungsfindung sollte multidisziplinär koordiniert und klare Zuständigkeitsbereiche ge­schaffen werden, um Dopplungen und Zeitverlust vermieden werden.

Der Leitfaden basiert auf den Ergebnissen von zwei Expertenkonsultationen, die das ECDC im Juni 2022 und Mai 2023 veranstaltete, und stützt sich auf Erfahrungen und Unterlagen des ECDC und der Weltgesundheits­orga­nisation (WHO).

mim

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