Erneut Vergütung für Psychotherapeuten in Ausbildung angemahnt

Berlin – Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA) sollen ab sofort für ihr Psychiatriejahr mindestens eine monatliche Vergütung von 1.000 Euro erhalten. Das fordert Gebhard Hentschel, Bundesvorsitzender der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV).
Er verwies auf das Psychotherapeutenausbildungsreformgesetz, das seit gestern gilt. „Einige Kliniken bezahlen ihre PiA fair. Oft aber erhalten sie nur wenig oder gar kein Gehalt und sind nicht sozialversichert. Damit muss ab sofort Schluss sein“, sagte Hentschel.
Eine aktuelle Studie zu PiA-Gehältern zeigt laut DPtV eine Vergütung von unter 500 Euro netto bei knapp der Hälfte der Befragten. „Das ist definitiv zu wenig.“ Die im Reformgesetz vorgesehene Vergütung von 1.000 Euro sei ein Schritt in die richtige Richtung.
Sie entspreche aber noch lange nicht der wertvollen Arbeit, die PiA tagtäglich in der stationären psychotherapeutischen Versorgung leisten, sagte der Bundesvorsitzende.
Hentschel zufolge gibt es an manchen Kliniken ein Informationsdefizit zu den neuen Regelungen. „Dabei ist es einfach: Den Kliniken wird diese PiA-Vergütung durch die Krankenkassen refinanziert“, sagte er.
Der Bundestag hatte Ende September 2019 eine Reform der Psychotherapeutenausbildung beschlossen. Mit dem Gesetz wird es Abiturienten ermöglicht, direkt ein Universitätsstudium der Psychotherapie zu absolvieren.
Die Approbation kann nach einer staatlichen Prüfung künftig bereits nach dem Studium, aufgeteilt in ein polyvalentes dreijähriges Bachelor- und ein zweijähriges Masterstudium, beantragt werden. Geplant ist, dass der neue Studiengang zum Wintersemester 2020 erstmals angeboten wird.
Das Psychiatriejahr für die PiAs ist eine Übergangsregelung für angehende Psychotherapeuten, die ihre bereits begonnene Ausbildung beenden wollen.
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