Für Sommer relativ viele akute Atemwegserkrankungen wie Corona

Berlin – Trotz der Sommerzeit sind akute respiratorische Atemwegserkrankungen (ARE) in Deutschland weiter relativ stark verbreitet. Das Geschehen werde hauptsächlich durch Rhinoviren und SARS-CoV-2 bestimmt, geht aus dem gestern veröffentlichten Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza am Robert-Koch-Institut (RKI) hervor. Schwere Verläufe von Atemwegsinfektionen bleiben demnach aber auf niedrigem Niveau.
„In der Bevölkerung hat sich der Anstieg der SARS-CoV-2-Aktivität seit Mitte Mai in der aktuellen Berichtswoche fortgesetzt“, hält das RKI fest. Der Bericht bezieht sich auf die Woche vom 15. bis 21. Juli – wobei die Sommerferien mehrerer Bundesländer die Aktivität akuter Atemwegsinfektionen und die Surveillance-Systeme beeinflussen könnten.
Im Bericht werden Praxen, die sich an der virologischen Sentinel-Surveillance beteiligen, gebeten, „weiterhin kontinuierlich Patientinnen und Patienten mit Symptomen einer akuten Atemwegsinfektion zu beproben, um Änderungen der ARE-Aktivität bezüglich der verursachenden viralen Erreger besser einschätzen zu können“.
Geschätzt geht das RKI von etwa 3,7 Millionen akuten Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung in der vergangenen Woche aus. „Die Werte sind aktuell höher als in den meisten Vorsaisons um diese Jahreszeit.“
Die geschätzte Häufigkeit von COVID-19-Erkrankungen wird mit rund 800 pro 100.000 Einwohner angegeben. Über das Meldesystem erfasst wurden rund 4.600 laborbestätigte Fälle für vergangene Woche, die höchste Zahl der vergangenen Wochen. Auch im Abwassermonitoring steigt die Viruslastkurve an, jedoch bislang nicht annähernd so stark wie in der Winterwelle Ende 2023.
Die vorherrschenden Coronavarianten hierzulande sind derzeit die JN.1-Sublinie KP.3 mit einem Anteil von 37 Prozent und die Sublinie KP.3.1.1 mit 20 Prozent. Angaben zu Virusvarianten beziehen sich auf noch auf frühere Berichtswochen (26. und 27. KW), sie spiegeln also nicht unmittelbar das aktuelle Infektionsgeschehen wider.
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