Vermischtes

Gesundheitsforschung: Strukturen für Translation und Transfer stärken

  • Mittwoch, 23. Juli 2025
/unai, stock.adobe.com
/unai, stock.adobe.com

Berlin – Bessere Strukturen für Translation und Transfer fordern mehrere Verbände mit Blick auf Deutschland als Forschungs- und Gesundheitsstandort.

Die Schnittstelle zwischen Forschung und Entwicklung stelle einen kritischen Erfolgsfaktor für Innovationen dar, betonen die Technologie- und Methodenplattform für die ver­netzte medizinische Forschung (TMF), der Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa) und der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) in einem gemeinsamen Positionspapier.

„Um Forschung und Versorgung stärker zu verzahnen, braucht es neben gezielten Förderprogrammen vor allem eine neue Kultur der Zusammenarbeit“, sagte Marcel Weigand, Leiter Politische Kommunikation bei der TMF und Initiator des Innovationspapiers. Innovationen kämen nur schneller in die Anwendung, wenn Forschung und Industrie in vertrauensvollen, strukturierten Partnerschaften zusammenarbeiten würden.

Die Verbände plädieren unter anderem für einen gezielten Aufbau von Translationszentren in der Universitätsmedizin, für den Ausbau von Public-Private-Partnerships sowie für eine Förderung von akademisch geführten Registern und Biobanken.

Letztere sollen, wenn bestimmte „zu definierende Kriterien und Zertifizierungen“ erfüllt sind, auch für die Industrie zugänglich sein. Zudem wird die Einrichtung „rechtskonformer und EHDS-kompatibler digitaler Plattformen“ empfohlen – dies soll den Austausch von Daten, Wissen und Ressourcen zwischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen ermöglichen.

Anpassungspotenzial sehen die Verbände auch bei den Finanzierungsinstrumenten. Vorgeschlagen werden beispielsweise ein Ausbau von Risikokapitalfonds, die Schaffung steuerlicher Anreize für Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung investieren, sowie die Stärkung von öffentlichen Förderprogrammen für den Technologietransfer.

Grundsätzlich solle außerdem die geltende Regulatorik innovationsfreundlicher gestaltet werden. Dies erfordere eine Vereinheitlichung der Datenschutzbestimmungen im Gesundheitswesen, die konsequente Anwendung internationaler Datenstandards und eine Weiterentwicklung der elektronischen Patientenakte (ePA) zu einem „Gesundheitsdatenökosystem“.

„Um den Transfer von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung in marktreife Produkte und Dienstleistungen im Gesundheitswesen zu realisieren und zu beschleunigen, braucht es Rahmenbedingungen, die Innovationen fördern.

Bürokratie und regulatorische Hürden müssen im Hinblick auf die Förderung des Gesundheitsforschungs- und Wirtschaftsstandorts aktiv überwunden werden“, betonte Natalie Gladkov, Leiterin Referat Digitale Medizinprodukte beim BVMed.

aha

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung