GKV-Arzneimittelausgaben trotz Einsparungen weiter gestiegen

Frankfurt am Main – Im vergangenen Jahr hat die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) 49,1 Milliarden Euro für Arzneimittel ausgegeben. Davon musste die GKV 73 Prozent (35,9 Milliarden Euro) aufbringen. Die restlichen 27 Prozent wurden in Form von Zuzahlungen, Rabatten und Zwangsabschlägen erbracht. Das hat das Marktforschungsinstitut IQVIA errechnet.
Trotz der finanziellen Entlastung durch Patienten, pharmazeutische Hersteller und Apotheken stiegen die Nettoausgaben der GKV im vergangenen Jahr gegenüber 2018 um 4,6 Prozent.
Die erzielten Einsparungen sind IQVIA zufolge vor allem auf das Konto der pharmazeutischen Hersteller zurückzuführen. Diese reduzierten die Kostenlast durch gesetzlich vorgeschriebene Abschläge, vertraglich vereinbarte Rabatte sowie verhandelte Erstattungsbeträge für AMNOG-Produkte um rund 9,38 Milliarden Euro.
Mit einem Teil des im Juni verabschiedeten Konjunkturpaketes will die Bundesregierung den durch die Pandemie gebeutelten Gesundheitssektor in diesem Jahr zudem gezielt fördern: So sollen 9,75 Milliarden in verschiedene Bereiche wie zum Beispiel die Patientenversorgung in Krankenhäusern, die Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffes sowie die Förderung des Arzneimittelstandorts Deutschland fließen.
Darüber hinaus wird laut IQVIA die Ende Juni verabschiedete temporäre dreiprozentige Mehrwertsteuersenkung die GKV ebenfalls deutlich entlasten: „Legt man die GKV-Arzneimittelausgaben 2019 zugrunde, resultieren aus der niedrigeren Mehrwertsteuer in diesem Bereich voraussichtlich Einsparungen von rund 580 Millionen Euro“, so die Marktforscher.
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