Hitze und Kälte trifft vor allem Obdachlose

Frankfurt/Main–Extreme Wetterbedingungen machen obdachlosen Menschen laut Ärzten und Sozialarbeitern mehr zu schaffen als anderen. Obdachlose seien eine besonders gefährdete Gruppe, da ihre Körper wegen Erkrankungen oder Alkoholsucht oft ohnehin schon geschwächt seien, sagte der Mainzer Sozialmediziner Gerhard Trabert.
In den Wintermonaten sieht erin den letztenJahreneine Zunahme der grippalen Infekte, Lungenentzündungen underfrorenen Zehen.Lange Hitze- oder Kälteperioden würden Menschen, die auf der Straße leben, aber ebenso zusetzen wie relativ kurzfristige Wetterschwankungen, berichtete Trabert.
Um Obdachlosen in der kalten Jahreszeit Unterstützung zu bieten, stellt die Stadt Frankfurt zusammen mit Wohlfahrtsverbänden in diesem Winter zusätzlich zu 270 Betten in Notübernachtungsstätten bis zu 70 Schlafplätze in Tagestreffs zur Verfügung. „Keiner soll durch unser Netz fallen“,sagte Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU) heute zumAuftakt der Winterhilfeaktion. Dazu sei es auch nötig, die Bevölkerung zu sensibilisieren. Menschen inNot sollten dem Kältebus gemeldet werden.
AbNovember ist erneut die B-Ebene der U-Bahn-Station Eschenheimer Tor für Schutzsuchende geöffnet. Im vergangenen Jahr kamen dort bis zu 180 Menschen pro Nacht unter. Die Witterung sorgt auch hier nun für Änderungen:„Die Winter fangen später an, dauern aber länger“, erklärte Christine Heinrichs vom Frankfurter Verein für soziale Heimstätten. Daher sei die Einrichtung dieses Mal voraussichtlich bis Mitte Mai geöffnet. Erst dann würden die Temperaturen dauerhaft in den zweistelligen Bereich zurückkehren, sagte Heinrichs.
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