Hohe Haftstrafe für Arzt aus Gütersloh in Vergewaltigungsprozess gefordert
Bielefeld – Im Prozess gegen einen 43-jährigen Krankenhausarzt aus Gütersloh wegen des Verdachts der Vergewaltigung von Patientinnen hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld eine hohe Haftstrafe gefordert. Die Anklage plädierte heute auf eine Gesamtfreiheitsstrafe von zwölf Jahren Haft, wie ein Sprecher des Bielefelder Landgerichts mitteilte. Darüber hinaus wurde ein fünfjähriges Berufsverbot für den Mediziner gefordert. Die Nebenklägerinnen schlossen sich dem an.
Für die mitangeklagte Ehefrau des 43-Jährigen beantragte die Staatsanwaltschaft demnach eine zweijährige Haftstrafe, die unter Auflage von 200 Sozialstunden zur Bewährung ausgesetzt werden soll. Die ebenfalls 43-Jährige soll im gemeinsamen Haus in Oelde eine Cannabisplantage betrieben haben.
Der angeklagte Arzt soll während seiner Tätigkeit in einem Krankenhaus in Gütersloh drei Patientinnen sexuell missbraucht und teilweise auch vergewaltigt haben. Die Frauen waren laut Anklagevorwurf bei den Übergriffen stark benommen, weil der Arzt ihnen zuvor ein medizinisch nicht notwendiges Medikament verabreicht hatte oder sie nach einer Operation unter Narkose gesetzt worden waren.
Das den Frauen verabreichte Medikament hätte zu Schäden am Herzen oder den Atmungsorganen oder sogar zum Tod führen können. Der Anästhesist bestritt die Vorwürfe. Seine Verteidigung beantragte einen Freispruch. Der Angeklagte befindet sich seit Dezember in Untersuchungshaft. Ein Urteil in dem Prozess wird für Donnerstag erwartet.
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